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18.05.2012
Auf Sendung
CCTV-Tower in Peking eröffnet
Eigentlich sollte er 2008 zur Eröffnung der Olympischen Sommerspiele in Peking fertig gestellt werden, nun wird er pünktlich zu den diesjährigen Olympischen Sommerspielen in London eröffnet. Nach zehn Jahren Planungs- und Bauzeit geht die neue Zentrale des chinesischen Staatsfernsehens China Central Television, kurz: CCTV, endlich ab Juni auf Sendung; am Mittwoch wurde das von dem Architektenduo Rem Koolhaas und Ole Scheeren (Office for Metropolitan Architecture OMA) entworfene Großprojekt offiziell eröffnet.
Der unübersehbare Neubau kann bereits eine lange Geschichte erzählen: Nach dem Wettbewerbsgewinn von OMA Ende 2002 wurde der Bau wegen zu hoher Kosten im Frühling 2004 zunächst gestoppt. Der komplizierte technische Innenausbau verlangsamte die wiederaufgenommenen Bauarbeiten erheblich und kurz nach der Fertigstellung der Fassade des 230 Meter hohen CCTV-Towers im Sommer 2008 verursachte der Brand des benachbarten Mandarin Oriental (TVCC) Gebäudes im Februar 2009 erneute Bauverzögerungen.
Mit einer Bruttogeschossfläche von über 473.000 Quadratmetern (fast einem halben Quadratkilometer!) gilt das CCTV-Headquarter nach dem Pentagon in Washington als das zweigrößte Bürogebäude der Welt; für die Architekten ist es sogar ihr bisher größter Bau, den sie und ihr 50-köpfiges Planungsteam realisiert haben.
Der Komplex besteht insgesamt aus drei Gebäuden: dem Hauptgebäude, einem Fernseh-Kulturzentrum und einem Energie-Service-Zentrum. Die unregelmäßig geformte geometrische Großskulptur erscheint in der Skyline von Peking je nach Blick und Perspektive anders: mal als quadratische Schleife, mal schlank wie ein gewöhnliches Hochhaus. Die über Eck laufende 14-geschossige Verbindung zwischen den beiden Türmen scheint in der Luft zu schweben und stellte für die Tragwerksplaner von Arup mit Sicherheit eine besondere Herausforderung dar. Verstärkt wird die ikonenhafte Wirkung des CCTV-Towers durch das unregelmäßige Netz, das sich über die gesamte Fassade des Gebäudes zieht, und an einen Ausschnitt der Straßenkarte angelehnt ist.
Für viele Chinesen gilt die monumentale „Gebäudeschleife“ nicht unbedingt als neues Wahrzeichen, sondern ist ihnen als unpassende Geste vielmehr ein Dorn im Auge. Schon lange trägt der Neubau den spöttischen Spitznamen „Die Hose“, oder wird auch als „Knieender Mann“ bezeichnet. Was wohl Ai Weiwei, der übrigens heute seinen 55. Geburtstag feiert, über den Mammutriesen denken mag...
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