Das norwegische Bergen möchte seine Relevanz als internationaler Ort für Kultur- und Sportveranstaltungen ausbauen. In diesem Zusammenang steht die Planung einer Mehrzweck-Arena samt Hotel, die ein Leuchtturmprojekt für die Entwicklung des Stadtteils Nygårdstangen werden soll. Vor kurzem haben C.F. Møller Architects (Berlin/Aarhus) mit HLM Arkitektur (Bergen) ihren Entwurf für das Bauprojekt veröffentlicht.
Der architektonische Entwurf und ein zugehöriger städtebaulicher Masterplan gehen auf ein zweiphasiges Konkurrenzverfahren zurück, das die beiden Büros für sich entscheiden konnten. Hinter dem Vorhaben steht das Konsortium Nygårdstangen Utvikling, bestehend aus mehreren Immobilienunternehmen. Dazu gehören die Thon Gruppen um Olav Thon (einem der reichsten Menschen Norwegens), Rexir und EGD Property.
Momentan zeigt sich das Areal am Hafen noch als Asphaltwüste aus Logistikflächen und einem alten Parkhaus, überbückt von einer mehrspurigen Schnellstraße. Die Architekt*innen wollen die „grauen Barrieren beseitigen“ und stattdessen „grüne Verbindungen und schöne Straßen“ schaffen. Künftig sollen hier neben Arena und Hotel unter anderem 800 Wohnungen ein neues Terminal für den öffentlichen Nahverkehr entstehen.
Die Bergen ByArena selbst zeigt sich mit weißer Krone über einem zweigeschossigen Sockel. Daneben steht der Hotelturm, verbunden durch eine gläserne Brücke. Die Architekt*innen beschreiben ihr Projekt als „super-flexible“ Arena, die Weltklasse-Events beherbergen kann. Von Sportveranstaltungen über Konzerte und E-Sports bis hin zu Konferenzen und Ausstellungen könne hier alles stattfinden.
Im Sockel liegen das Foyer und zum Stadtraum orientierte Nutzungen. Darüber befinden sich Konferenzzentrum und VIP-Bereich – als Mantel ringsherum und vollverglast um die eigentliche Halle gelegt. Bis zu 12.000 Zuschauer*innen passen in die Arena, die insgesamt 25.000 Quadratmeter umfasst. Im Hotel kommen nochmal 16.000 Quadratmeter Fläche dazu.
Bereits 2018 gab es einen Entwurf für die Arena und den zugehörigen Masterplan für Nygårdstangen in Form einer Machbarkeitsstudie. Damals waren 3XN (Kopenhagen) verantwortlich. Ihr in Holz gehülltes Volumen hatte zwar ebenfalls eine geschwungene Form, zeigte sich auf den Visualisierungen aber deutlich wuchtiger. Später entschied man sich, den Standort der Arena leicht zu verändern und initiierte einen Wettbewerb. Der jetzige Entwurf der Arena kommt luftiger daher. Ähnlich bleibt die Dachgestaltung. Wie 3XN sehen auch C.F. Møller und HLM eine üppige Begrünung vor. (mh)
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