Der Nordwestbahnhof in Wien war der letzte innerstädtischer Logistikknotenpunkt. Heute ist das Gelände mit einer Fläche von 44 Hektar das einzig verbliebene größere Entwicklungsgebiet der Stadt. Hier sollen ab 2026 rund 6.500 Wohnungen und 4.700 Arbeitsplätze entstehen. Mit der Stilllegung im Jahr 2020 entstand das Kunstprojekt „Cargo Vienna“ des Projektraums Tracing Spaces. Die Freiluftausstellung behandelt soziale und räumliche Verschiebungen, die mit der Verlagerung der technischen Infrastruktur einhergehen. Darüber hinaus sollen Verbindungen zu den neuen Niederlassungen der einst hier ansässigen Unternehmen hergestellt werden. Deren Weg führte meist an die Peripherie.
Am Freitag, 26. April 2024 findet die siebte und letzte Busexkursion mit Expert*innen des Logistikalltags zu den neuen Standorten der ehemals am Bahnhof ansässigen Betriebe statt. Am früheren Ort haben Tracing Spaces wiederum temporäre künstlerische Markierungen platziert, die an die Bedeutung des Nordwestbahnhofs als Arbeits- und Lebensraum erinnern. Die Exkursion beginnt um 13.30 Uhr am Museum Nordwestbahnhof und führt zunächst nach Inzersdorf und im Anschluss zum Hafen Freudenau.
Die Publikation Blinder Fleck Nordwestbahnhof von Michael Hieslmair, Bernhard Hachleitner und Michael Zinganel erzählt die Geschichte des Nordwestbahnhofs. Neben bedrückenden Erinnerungen beispielsweise an die antisemitische Ausstellung „Der ewige Jude“, die hier gezeigt wurde, gibt es auch skurrile Episoden. Unter anderem war in der ehemaligen Passagierbahnhofshalle bereits 1927 eine künstliche Skipiste in Betrieb.
Termin: Freitag, 26. April 2024, 13.30 bis 17.45 Uhr
Ort: Museum Nordwestbahnhof, Nordwestbahnstraße 16, 1200 Wien
Der Eintritt ist frei, für die Bustour ist jedoch eine verbindliche Anmeldung per E-Mail erforderlich.
Zum Thema:
tracingspaces.net
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