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06.03.2020
Lernen ohne Geländer in Karlsruhe
Bundeswehrfachschule von V-Architekten
Dass ein Gebäude auf einem Kasernengelände nicht unbedingt von kasernenhafter Anmutung sein muss, zeigt der neueste Standort der Bundeswehrfachschule im Norden von Karlsruhe. Das Projekt wurde im letzten Jahr von V-Architekten (Köln) als Teil der Kirchfeld-Kaserne fertiggestellt. Als räumliche Ausformung der Themen „Stadt – Wald – Kaserne“ beschreiben die Architekt*innen den Solitär, der sich gelungen in den parkartigen Kontext einfügt.
Seine dreiflügelige Grundform nimmt die Lage des Baus in einem Eckbereich des Grundstücks auf. Auch die Haupterschließung und eine externe Bedarfszufahrt waren Bezugspunkte. Mit seinem bewussten Abrücken von der Hauptachse der radialen Anlage um das benachbarte Wirtschaftsgebäude steht das Volumen in einem stimmigen Bezug zu diesem. Die drei gleichmäßig um einen Punkt rotierten Flügel verschmelzen zu einem Baukörper, dessen Schwünge eine Verschränkung mit dem Außenraum unterstützen.
Im zentralen Atrium begegnet die Schwere tragender Sichtbetonwände einem Lichtspiel aus unterschiedlichen Richtungen: große Öffnungen im Erdgeschoss, das Membrandach über dem Atrium und die durchgängigen Lichtfugen zur abgehängten Decke sorgen für Helligkeit. In Kombination mit kurzen Fluren sowie den Fluchttreppenhäusern im äußeren Bereich der Flügel ist eine an Blickbeziehungen reiche Erschließung der in den beiden Obergeschossen untergebrachten Unterrichtsräume gegeben. Ausscheidende Zeitsoldaten können hier Schulabschlüsse nachholen und auch einige Berufsabschlüsse erlangen.
Öffentliche Bereiche wie Verwaltung, Bibliothek und ein Veranstaltungsraum sind im Erdgeschoss untergebracht, das sich im Vergleich zu den auskragenden oberen Geschossen eher geschlossen hält. Deren vollflächige Verglasung und überstehende Geschossdecken wiederum verleihen dem Gebäude einen leichten und dynamischen, ja geradezu einladenden und friedlichen Charakter. Das passt gut zur Rückkehr ins zivile Leben, den diese Einrichtung gewährleisten soll. (hn)
Fotos: Stefan Müller-Naumann
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