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17.08.1999
Geschichtsträchtig
Bundesfinanzminister bezieht Berliner Dienstsitz
Seit dem 16. August 1999 hat auch Finanzminister Hans Eichel seinen neuen Dienstsitz in Berlin bezogen: das Detlev-Rohwedder-Haus an der Leipziger Straße, ein Gebäude mit einer bewegten (Bau-)Geschichte. Am Standort des früheren preußischen Kriegsministeriums wurde der Bau 1935/36 von Ernst Sagebiel als Sitz des Reichsluftfahrtministeriums errichtet. Von 1945 bis 1948 nutzte ihn die sowjetische Militärverwaltung, danach zogen die Deutsche Wirtschaftskommission und der Deutsche Volksrat - die provisorische Volkskammer der neugegründeten DDR - in den monumentalen Bau. 1949 wurde hier die Verfassung der DDR beschlossen und Wilhelm Pieck zum Präsidenten gewählt. Nach dem Einzug mehrerer zentraler Dienststellen und Ministerien erhielt der Bau den Namen „Haus der Ministerien“, den er bis zur Wiedervereinigung behielt. Am 17. Juni 1953 war die Straßenkreuzung vor dem Gebäude zentraler Schauplatz des Volksaufstandes; im Jahr 1971 wurde hier das „Viermächte-Rahmenabkommen über Berlin“ unterzeichnet.
Von 1990 bis 1996 war die Zentrale der Treuhandanstalt bzw. ihrer Nachfolgeorganisation, der „Bundesdienststelle für vereinigungsbedingte Sonderaufgaben“ untergebracht. Danach zogen die Außenstellen des Bundesrechnungshofes sowie des Bundesfinanzministeriums ein, das sich nun zunächst mit rund 700 Beschäftigten, ab dem Frühjahr 2000 dann mit 1.200 Beschäftigten von hier aus um Steuern, Haushaltslöcher und Finanzbeziehungen kümmern wird.
Das Detlev-Rohwedder-Haus, benannt nach dem ermordeten ersten Präsidenten der Treuhandanstalt, wurde seit 1996 unter Berücksichtigung der Auflagen des Denkmalschutzes saniert und für die Erfordernisse des Ministeriums hergerichtet. Die Fertigstellung des dritten und letzten Bauabschnitts ist für Anfang 2000 geplant. Die Verantwortung als Generalplaner und Architekten lag bei HPP Hentrich Petschnigg & Partner (Düsseldorf / Berlin), für die Baudenkmalpflege war das Büro Pitz & Hoh (Berlin) zuständig. Die gesamten Baukosten wurden mit etwa 280 Millionen Mark beziffert.
Weitere Informationen über dieses und andere Projekte finden Sie auf den Seiten des Bundesbauministeriums zum Regierungsumzug im BauNetz.
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