Wer derzeit in London die Oxford Street entlangschlendert, dem blitzt aus einer engen Nebenstraße ein matt silbern schimmerndes Gebäude entgegen. „Den Neubau von Hadid kenn ich noch gar nicht“, mag es einem da durch den Kopf schießen, aber der Schein trügt. Erstens handelt es sich um einen Entwurf des Londoner Büros von Amanda Levete Architects, und zweitens ist es kein Neubau, sondern erstaunlicherweise der Umbau eines alten Lagergebäudes, welches dort zuvor in braunem Backstein leise vor sich hinrottete.
Ganz anders nun der Umbau. Hinter der glitzernden Hülle bietet er 15.000 Quadratmeter Bürofläche. „Der Mangel an Tageslicht in der engen Straße war ein Hauptproblem“, beschreiben die Architekten ihre Herangehensweise. „Deswegen haben wir die Aluminiumhülle des Gebäudes mit Glasflächen geöffnet, die sich zum Himmel drehen und mehr natürliche Belichtung im Inneren ermöglichen. Selbstreinigendes Glas und verborgene Abwasserrohre sichern dabei den möglichst kostengünstigen Unterhalt der Fassade.
Unsere Architektur soll die Aufmerksamkeit der Passanten auf subtile Art auf sich ziehen. Die feinen Facetten der gebogenen Fassade schaffen wunderschöne und komplexe Reflektionen des Himmels und der Straße.“
Zum Thema:
Hintergrundinfos zu selbstreinigendem Glas im Baunetz Wissen Glas
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ulla | 17.09.2009 10:46 Uhrvorbild
schlichtweg genial!
nach dem motto: weniger ist mehr - in diesem fall: viel mehr. ohne schnörkel und firlefanz so viel eindruck zu machen und das wesentliche doch perfekt ausgeklügelt auf den punkt zu bringen: gratulation!!!
(hat übrigens meiner meinung nach nichts mit hadid & co zu tun, da im gegensatz dazu ohne umwege und verbauter kubatur nicht in erster linie dem schein rechnung getragen wird - sondern eben gleich mitten ins schwarze getroffen wurde!).