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24.11.2023
Fassadenspiel bei Mailand
Büropark-Sanierung von Studio Elementare
Mailand ist bekannt für Mode und Design, aber auch viele Technologieunternehmen haben dort ihren Sitz oder eine Niederlassung. Und diese findet man meist nicht in der schönen Innenstadt, sondern in vergleichsweise gesichtslosen Büroparks in der Peripherie. Microsoft war beispielsweise lange in einem Gebäudekomplex rund zehn Kilometer östlich des Zentrums beheimatet. Als der Softwarehersteller dort auszog, wurde das Studio Elementare (Mailand) mit einer Neugestaltung des zugehörigen Büroensembles beauftragt.
Die Anlage nennt sich Segreen und liegt an einem Autobahnkreuz am Rand des Vororts San Felice, der größtenteils zur Gemeinde Segrate gehört. Das Projekt geht zurück auf eine große Immobilientransaktion, in deren Folge zwei benachbarte Businessparks verschmolzen werden sollten. Der neue Inhaber, eine Fondsgesellschaft des international tätigen Immobilieninvestors Pine Bridge Benson Elliot, wünschte sich nicht nur eine Umgestaltung des Microsoftkomplexes, sondern auch mehr Qualität für den Außenraum zwischen weiteren Bestandsbauten.
Das resultierende Projekt setzt sich aus drei Teilen zusammen. Erstens wurde die bestehende Platzgestaltung zwischen den straßenseitigen Zugangsgebäuden mit Bäumen bepflanzt und um kleine Servicegebäude ergänzt. Zweitens ließ sich die existierende Hauptachse bis auf das Areal des angrenzenden einstigen Microsoft-Sitzes fortführen. Und drittens wurden die Bestandsgebäude teilweise rückgebaut und durch neue Volumen ersetzt. Letzteres sei mit Blick auf Bausubstanz und Bedarf notwendig gewesen.
Dem eher gesichtslosen Büropark gewinnen die Architekt*innen auf diese Weise mit wenig Aufwand erstaunlich viel Charakter ab. Die Fußgängererschließung führt leicht erhöht über das Areal, während sich auf Bodenhöhe der Verkehr bewegt. Die einfachen Servicebauten, gestaltet als abstrahierte Formen in Wireframe-Optik und mit Dachgarten, vermitteln zwischen den Ebenen. Ihre Präsenz in allen Teilen des Areals sorgt für eine durchgehende Identität trotz des Zusammentreffens unterschiedlicher Zeitschichten.
Wichtig ist aber auch die leicht flirrende Farbigkeit der Neubaufassaden. Wie ein künstlicher Sonnenuntergang tauchen die Aluminiumpaneele den Fluchtpunkt der Hauptachse in ein mildes Licht. (sb)
Fotos: Lorenzo Zandri
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