Sechs Jahre ist es her, dass ein französischer Versicherungskonzern das amerikanische Büro Robert A. M. Stern Architects beauftragte, ein Bürohochhaus in La Défense zu errichten, nachdem dieses sich in einem dreistufigen Wettbewerb unter anderem gegen Foster + Partners durchgesetzt hatte. Aus den geplanten 32 Etagen sind 38 geworden, ansonsten hält sich das im vergangenen Jahr fertig gestellte Hochhaus namens Tour Carpe Diem an die alten Pläne: fußgängerfreundlicher Städtebau und hohe Ansprüche in Sachen Nachhaltigkeit. Für mehr Individualität im Hochhausmeer sorge die geknickte Glasfassade, so Stern.

Vor dem Bau des 162 Meter hohen Gebäudes hatte das Büroviertel La Défense an dieser Stelle keine Öffnung zur angrenzenden Gemeinde Courbevoie. Nun schafft der Architekt mit einer monumentalen Treppenanlage, die unmittelbar an den Bau anschließt, eine Verknüpfung zum Quartier. Auf der gegenüberliegenden Seite erfolgt die Erschließung mit einer Fußgängerstraße. Sie führt zu dem 17 Meter hohen „exotischen vertikalen Wintergarten“ im Erdgeschoss des Turms.

An den schmalen Seiten ist die Glasfassade in mehrere dreieckige Segmente geknickt, was laut Architekt für ein abwechslungsreiches Außenbild sorge. An den breiten Seiten ist die Fassade dagegen lediglich leicht gebogen. Die großen Öffnungen in den oberen Etagen lassen das Gebäude wie eine riesige, in sich zusammenfallende Tüte aussehen.

Hinter den Fassaden liegen auf insgesamt 30 Etagen jeweils 1.300 Quadratmeter große Büroräume: Weitläufig und hell, kommen sie ganz ohne Stützen aus. Im so genannten Clubhouse im Dachgeschoss können Konferenzen abgehalten werden. Hier gibt es ebenso Besprechungsräume und einen Speisesaal mit 80 Plätzen. Um diese gemeinschaftlichen Nutzungen herum ist ein großer Dachgarten angelegt.

Fotos: Glas Trösch Silverstar

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