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05.08.2024

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Zuwachs im Berliner Hinterhof

Bürohaus von Thomas Kröger Architekten


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An der Schönhauser Allee 8, gleich hinter dem Rosa-Luxemburg-Platz, ist ein beeindruckendes Geschäftshaus mit zwei Höfen aus dem Jahr 1911 erhalten geblieben, das inzwischen als Einzeldenkmal eingetragen ist. Im Zweiten Weltkrieg wurde allerdings die Bebauung um den zweiten Hof zerstört und durch ein Feuer auch das Quergebäude stark beschädigt. Der erste Hof wiederum war für die Lagerflächen einer Seifenfabrik unterkellert worden. Wegen der geringen Raumhöhen und fehlender Belichtung wurden diese Räume jedoch schon lange nicht mehr genutzt. Jüngst fand sich mit der Grow Grundbesitz GmbH ein Bauherr, der auf den Hinterhöfen ein Bürohaus mit flexiblen Grundrissen und Gemeinschaftsangeboten für die Berliner Start-Up-Szene errichten ließ. Mit dem Entwurf wurden Thomas Kröger Architekten (Berlin) beauftragt.

Um die Kellerräume unter dem ersten Hof nutzbar zu machen, entwickelten die Architekt*innen die Idee eines ovalen Senkgartens. Dabei wurde der Hof mittig aufgeschnitten und Tageslicht ins Untergeschoss gebracht. Hier befinden sich jetzt ein Veranstaltungsraum sowie mehrere verglaste Besprechungskabinen. Und auch im zweiten Hof gibt es einen ovalen Senkgarten. Dieser wird von einer Fahrradrampe umrahmt, die in das Untergeschoss führt, wo 100 Fahrradabstellplätze eingerichtet werden konnten.

Der Haupteingang zum Neubau liegt im Quergebäude, das Foyer im zweiten Seitenflügel. Dort findet sich auch das geschwungene Treppenhaus, der Aufzug sowie die Toiletten. Der Treppenraum sei eine „monolithische Ortbetonkonstruktion“, schreibt das Büro. Die Nebenräume und das Fluchttreppenhaus sind an die Brandwände gesetzt, sodass sich dazwischen ein stützenfreier, 15 Meter breiter Raum aufspannt. Im Erdgeschoss sind hier der Kino- und Vortragssaal untergebracht, auf den Etagen darüber finden sich die flexibel einteilbaren Büroflächen. Die rückseitige Fassade ist wiederum den Abstandsflächen zu den Nachbarbauten entsprechend abgetreppt, wobei in den Versprüngen Pflanzterrassen angelegt wurden. So hat jede Etage einen kleinen Garten bekommen.

Eine weitere Besonderheit ist die rampenartige Betondecke, die im vierten Geschoss einen fast zweigeschossigen Raum entstehen lässt. Darüber liegen im fünften Stock Küchen, Gemeinschafts- und Besprechungsräume. Von hier geht es auch auf die Dachterrasse, die mit beiden Treppenhäusern verbunden ist. Die Innenräume sind geprägt durch Oberflächen aus Sichtbeton, rosé-pudrige Kautschukbeläge, schwarze Technik- und Tischleroberflächen sowie einen Edelstahlbodenbelag im Erdgeschoss. Der Kinosaal strahlt in dunklem Nachtblau – alles ganz nach dem vermuteten Geschmack der Start-Up-Branche. Insgesamt konnten auf dem Hinterhof 6.300 Quadratmeter Bruttogeschossfläche neu geschaffen werden – abzüglich der Hofflächen verbleiben immer noch 5.600 Quadratmeter für das Raumprogramm. (fh)

Fotos: Andrew Alberts


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