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https://www.baunetz.de/meldungen/Meldungen-Buerohaus_in_Vorarlberg_von_Hermann_Kaufmann_3432133.html

15.01.2014

Holz und Beton

Bürohaus in Vorarlberg von Hermann Kaufmann


Die Illwerke sind ein Energieunternehmen im österreichischen Bundesland Vorarlberg, das ganz auf Wasserkraft setzt. Passend dazu hat sich der Konzern kürzlich eine Bürozentrale geleistet, die nicht nur zu knapp einem Drittel in einen Stausee ragt, sondern auch ein Betriebsrestaurant mit großer Seeterrasse zu bieten hat. Der Architekt war Hermann Kaufmann aus Schwarzach.

Nicht nur die Lage ist an den Nutzern orientiert, sondern auch die energiesparende Bauweise des Hybrids aus Holz und Beton. Die Bauteile waren vorgefertigt, der Rohbau stand innerhalb von sechs Wochen. Das Haus wird mit einem Wärmepumpensystem temperiert; insgesamt liegt der Energiebedarf vorbildhaft niedrig.

Der Komplex hat eine klare Vorder- und Rückseite; nach Westen stülpen sich die beiden Treppentürme aus der streng gerasterten Fassade. Trotz des hohen und auch sichtbaren Holzanteils an der Konstruktion des 120 Meter langen und fünfgeschossigen Neubaus gibt es keine Probleme mit den Brandschutzvorgaben. Das Skelett, das Fassadensystem und die wenigen Aussteifungskerne lassen eine flexible Raumaufteilung zu. Durch den hohen Glasanteil der Fassade sind die Büros gut und gleichwertig belichtet.

Das Unternehmen gibt sich modern: Das Bürokonzept wurde in Workshops und Gesprächen mit den Mitarbeitern gemeinsam entwickelt. Teamorientiertes Arbeiten stand im Vordergrund; dafür sind offene Büros entstanden, in denen je zwei Einheiten zusammengefasst und mit Möbeln locker zoniert sind. Außerdem wurden Rückzugs- und Besprechungsbereiche eingerichtet; die Mittelzone ist mit gemütlichem Mobiliar ausgestattet.

Auch im Inneren bestimmt Holz die Optik, hier in Form eichenfurnierter Wandelemente, die flexibel an unterschiedliche Arbeitssituationen angepasst werden können. Kunst spielt eine große Rolle: im Foyer und der ersten Etage als Lichtinstallation mit fließenden Farbübergängen, in allen Etagen als wiederkehrende Betonwand mit Wellenstruktur, als Fotodokumentation weiterer Betriebsstätten und Kraftwerke der Firma und im Außenraum als begehbare Wasserlandschaft. All das klingt nach einer ausgesprochen angenehmen Atmosphäre für die Mitarbeiter.

Fotos: Norman A. Müller


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