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24.06.2013
Poetische Note
Bürohaus in Ravensburg von Wiel Arets
Ein umtriebiges oberschwäbisches Medienunternehmen hat ein neues Haus bezogen: In unmittelbarer Nähe zur kleinteilig-mittelalterlich geprägten Altstadt von Ravensburg haben Wiel Arets Architects (Maastricht, Berlin) gläserne Bürowürfel zu einem Ensemble verbunden. Vorausgegangen war 2008 ein Wettbewerb; die Überarbeitungsphase konnte das Büro unter drei gleichwertigen Siegern für sich entscheiden.
Die sechs Kuben passen sich in der Größe und den Proportionen der Fachwerkbebauung der Umgebung an, bedeuten aber dennoch als streng-kantige Körper einen neuartigen Baustein für die Stadt. Die Würfel sitzen auf einem gemeinsamen, ebenfalls gläsernen Sockelgschoss, das zu allen Bereichen führt. Umgeben ist das Ensemble von einem semitransparenten, unterschiedlich hohen Glaszaun, dessen Siebdruckmotiv eine poetische Note in die ansonsten sachliche Struktur bringt: Der Aufdruck erinnert an Vorhänge, die sich sachte im Wind bewegen. Der Zaun bindet das sechsteilige Gebäude zusammen, unterstreicht dabei aber gleichzeitig die voneinander abgesetzten Arbeitsbereiche des Verlagshauses. Ein acht Meter großes Tor bildet den Haupteingang.
Die sechs Kuben variieren in der Höhe. In das Sockelgeschoss sind offene Terrassen eingeschnitten. Diese Offenheit spiegelt die Großzügigkeit der Innenräume: Sie sind stützenlos; die Technik ist im leicht angehobenen Boden versteckt. Dadurch lässt sich das Gebäude flexibel nutzen und auch für zukünftige Nutzungen umbauen. Alle fünf Treppenhäuser, die Garage und die meisten Decken sind in Sichtbeton ausgeführt; zur Ausstattung gehören Akustik-Paneele aus Aluminium. Das Gebäude wird über Erdwärme geheizt, der Sonnenschutz richtet sich computerkontrolliert nach dem jeweiligen Wetter, kann aber von den Mitarbeitern auch individuell eingestellt werden.
Fotos: Jan Bitter
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