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05.02.2021
Grüne Pixel am Hauptbahnhof
Bürohaus in Göteborg von White Arkitekter
Es ist eines der größten Stadtentwicklungsprojekte Göteborgs: die Umgestaltung des Areals nördlich des Hauptbahnhofs, ein Gebiet zwischen Gleisbett und dem Fluss Göta Älv. Als neuer Mittelpunkt thront hier das Regionens hus, das „Haus der Region“, der neue Hauptsitz der regionalen Verwaltungseinheit Västra Götalandsregion. Das Haus möchte die zeitgenössischen Werte der Verwaltung widerspiegeln, soll modern, transparent und für alle zugänglich sein. 1.300 Menschen arbeiten seit der Fertigstellung 2019 in dem Bürohausensemble. Sie alle sollen aufgrund der neuen räumlichen Nähe abteilungsübergreifend besser zusammenarbeiten.
Der Zugang zum Haus für Mitarbeiter*innen und Besucher*innen erfolgt durch ein ehemaliges, neoklassizistisches Bahnhofsgebäude. Dessen Erneuerung war Teil des Entwurfs, der vom Göteborger Büro White Arkitekter stammt. Insgesamt besteht das Ensemble aus vier Teilen: dem renovierten Bahnhof sowie drei vollverglasten Baukörpern. Zwei der drei Baukörper sind fünfgeschossige Volumen, der Dritte ist ein 15-stöckiger Turm. Die Neubauten bieten 22.500 Quadratmeter Fläche. Zwischen Alt und Neu gibt es vier kleine Gebäude aus Glas und Spiegelglas, die mit einer kupferfarbenen, Sonnenschutz bietenden Metallschicht verkleidet wurden. Drei dieser kleinen Kuben dienen der Verbindung, im vierten ist eine Cafeteria.
Das Regionens hus habe effektive Glasfassaden, die ohne Außensonnenabschirmung auskommen und dennoch einen klaren Ausblick bieten, so White Arkitekter. Sie sorgen für einen extrem niedrigen Energieverbrauch und auf Büroarbeit angepassten Sonnenwärmelasten. Die Architekt*innen setzten auf Bandfassaden aus abwechselnd transparentem und opakem Glas. Rund 70 Prozent der Fläche ist lichtundurchlässig, rund 30 Prozent transparent.
Die beiden niedrigeren Blöcke haben Glasfassaden mit einem homogenem, dunkelgrünem Aufdruck. Beim Hochhaus findet man farbig changierende Fensterbänder, deren Tonalität sich von Dunkelgrün am Boden bis zu Weiß im Dachbereich aufhellt. Verwendet wurde dafür ein dreischichtiger Pixelmustersiebdruck: Perlmutt für den Schimmer, Weiß als Hintergrund und Lichtreflektor, Dunkelgrün für Farbe und Tönung.
Man habe einen bewussten Kontrast zwischen dem glitzernden Turm und dem hellen Bahnhofsgebäude herstellen wollen, schreiben die Architekt*innen. Glas als Material sei zudem der Versuch gewesen, eine gute Arbeitsumgebung mit den Themen Energie und Klima zu vereinen. Mit Erfolg. Im August bekam das Projekt den schwedischen Glaspriset 2020, da das Gebäude nach Ansicht der Jury „die zeitgenössische Glasarchitektur auf innovative und eigenständige Weise weiterentwickelt“. Der Glaspreis – nominiert war auch das kürzlich vorgestellte Stadtteilzentrum Selma Lagerlöf, ebenfalls in Göteborg und ebenfalls von White – wird alle zwei Jahre vom Verband der schwedischen Glasindustrie verliehen. (kat)
Fotos: ÅkeE:son Lindman, Erik Linn
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