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25.05.2011
Erster Stadtbaustein
Bürogebäude von Wulf in Landshut fertig
Mit einem ungewöhnlich eleganten Erscheinungsbild empfiehlt sich der Neubau für das Landesamt für Finanzen in Landshut (Niederbayern) dem Betrachter. Das Stuttgarter Büro Wulf und Partner, das 2006 einen entsprechenden Wettbewerb gewonnen hatte, sieht seinen Neubau als „ersten Stadtbaustein innerhalb eines Büroquartiers am Rande der Altstadt“. Es beherbergt Arbeitsplätze für ca. 400 Mitarbeiter mit Gemeinschaftseinrichtungen wie Cafeteria und Schulungsräumen. Das Gebäude ist seit April in Benutzung; eine offizielle Einweihungsfeier hat aber noch nicht stattgefunden.
Die Architekten erläutern ihren Entwurf: „Das Verwaltungsgebäude liegt in direkter Nachbarschaft zur dicht bebauten Altstadt. Zur Altstadt hin weicht die Bebauung deutlich zurück, so dass an der Podewilsstraße ein Vorplatz entsteht. Die gesamte Baustruktur ist fünfgeschossig gehalten; lediglich in den Übergangsbereichen zur Nachbarbebauung sowie zum Vorplatz und zum ehemaligen Offizierskasino stuft sie sich um ein Geschoss ab.
Der Bautypus des Hofhauses wurde konsequent umgesetzt. Einige kleinere Eingriffe in das abstrakte Bauvolumen sowohl außen wie innen machen aus diesem Typus etwas Besonderes, ohne dem Baukörper seine ruhige Ausstrahlung zu nehmen: Rücksprung im Eingangsbereich, Dachloggien Richtung Süden und Altstadt, Herausnehmen eines Bürobundes an der Haupterschließungsseite für eine großzügige Vertikalerschließung.
Das Atrium ist den Benutzern vorbehalten, aber öffentlich einsehbar. Es bildet eine moderne Reminiszenz an den ehemals hier befindlichen Irr- und Lustgarten. Die Fassaden sind nach außen zum Stadtraum als vertikal betontes Relief ausgebildet, das von seiner Plastizität und dem Wechsel von Glas und Aluminiumflächen lebt, deren Tönung nach oben hin zunimmt, während sie zum Atrium als Bandfassade mit horizontal betonter Struktur ausgebildet sind.
Das Entree in das Gebäude wird durch ein transparentes Foyer gebildet, das in räumlicher Beziehung zum Vorplatz und dem dahinter liegenden zentralen Innenhof steht. Der Innenhof wird als ‚hortus conclusus‘ zum zentralen Bezugspunkt – zu ihm hin sind Foyer, Treppe, Cafeteria und der innere Ring der Büros orientiert.
Die Büroräume, die in zweibündiger Anlage ringförmig mit einem umlaufenden Flur erschlossen werden, sind geprägt durch die geschuppte Fassade, die mit ihrem Wechselspiel von offenen und geschlossenen Elementen die Besonderheit dieser Räume bewirkt.“
Die Baukosten haben etwa 40 Millionen Euro betragen; es sind – einschließlich der Tiefgarage – 26.000 Quadratmeter BGF entstanden.
Fotos: Archigraphie, Steffen Vogt, Stuttgart
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