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28.04.2009
Zona Tortona
Bürogebäude von Matteo Thun in Mailand
Die Via Tortona ist eine alte Ausfallstraße südwestlich des Mailänder Stadtzentrums, entlang der Bahntrasse hinter der Stazione Genova. Früher war diese Gegend vor allem von Industrie und Güterbetrieben geprägt, seit den frühen 1990er Jahren wird das Gebiet Stück für Stück entwickelt – alte Industriegebäude und Lagerbaracken werden abgerissen oder umgenutzt, dazwischen entstehen neue Gebäude. Als „Zona Tortona“ ist das Gebiet vor allem für die Mailänder Design-Szene interessant geworden, die sich hier jedes Jahr zur Möbelmesse vor der Kulisse des alten, industriellen und des neuen, schicken Mailand zu inszenieren versteht.
An der Via Tortona Nummer 37 ist nun ein von Matteo Thun & Partners entworfener Komplex fertig gestellt worden. Auf dem 25.000 Quadratmeter großen Grundstück eines ehemaligen Kraftwerks von General Electric sind insgesamt fünf Neubauten für Laborräume, Büros, Showrooms, Restaurants und Arbeitsräume oder Werkstätten entstanden. Das Projekt zielt räumlich auf die Ansiedlung von jungen Firmen und Arbeitsgemeinschaften aus der Design-Szene.
Die fünf Gebäude formen in ihrer Mitte einen begrünten Innenhof. In jedem Haus sind große, doppelgeschossige Räume integriert, die sich in der weißen Fassade durch die davor hängenden Holzlamellen deutlich absetzen. Auch wird auf jedem Haus eine großzügige, gemeinsam zu nutzende Dachterasse angeboten.
Die Fassade soll eine Überhitzung des Gebäudes im Sommer vermeiden helfen, nach Architektenangaben kann die Sonnenstrahlung um bis zu 87 Prozent verringert werden. Diesem Zweck dienen auch die verschiebbaren Fensterläden mit steifen Holzlamellen. Die Energiebilanz des Gebäudes wird durch die Verwendung von geothermischen Pumpen verbessert – ein System, das in Italien noch sehr selten zum Einsatz kommt.
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