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10.02.2011

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The Factory

Bürogebäude von Mateo in Paris


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Als bekennender Fan der deutschen Band „Rammstein“ muss ein Bürogebäude aus der Feder des katalanischen Architekten Josep Lluis Mateo (Barcelona) natürlich einen entsprechend rauen Namen tragen: „The Factory“ heißt „sein“ kürzlich eröffnetes Bürogebäude in Paris, das dem Fernsehsender France 2 bereits eine eigene Sendung wert war. Dabei spielt der Titel allerdings vorrangig auf die historischen Gegebenheiten des Ortes an: Am Standort des rund 17.000 Quadratmeter großen und 37 Millionen Euro teuren Neubaus in der Avenue Emile Zola befand sich früher die Renault-Fabrik.

Das Konzept des auffällig gestalteten Neubaus war zum einen, das große Volumen des Baublocks durch Einschnitte für Licht und Luft zu gliedern. Andererseits verschafft es dem vorbeilaufenden Fußgänger ein spannendes Raumerlebnis: Die Fassade faltet sich über dem Sockelgeschoss hoch, wird zur modernen Interpretation eines straßenbegleitenden Erkers, der einerseits den Eingang des Bürohauses markiert und dem Gebäude gleichzeitig eine ungewöhnliche Dynamik verleiht. Letztere wird auch durch den Wechsel der Fassadenoberfläche an der Spitze des Gebäudes unterstrichen. Hier öffnet sich der Block zu einem kleinen Garten.

Die Dynamik setzt sich beim Höhenverlauf der Dachlinie des Hauses fort, die sich sanft an die umliegenden Gebäude anlehnt. Im Inneren gibt es einerseits die üblichen, flexibel möblierbaren Bürogeschosse, gleichzeitig wurde bei den gemeinschaftlich und für die Kommunikation genutzten Flächen Wert auf individuelle Gestaltung gelegt: Eingang, Foyer, Konferenzräume und Restaurant.

Der eigentliche „Hingucker“ des Hauses ist aber seine Straßenfassade: Sie ist als tragende (!) Betonwand mit vorgesetzter Aluminiumschale gestaltet, deren unterschiedlich große und kleine Öffnungen dem Tragverhalten des Betons und dessen Spannungsfeldern von Expansion und Kontraktion geschuldet sind. Dabei dient die Aluminiumhülle lediglich der Abdeckung der Wärmedämmung vor der tragenden Wand. Die Wandkonstruktion sei eine „große konstruktive Herausforderung“ gewesen, so Mateo, aber eine Herausforderung, wie sie „der wahre Baumeister liebt“.

Fots: Adriá Goula, www.adriagoula.com


Zum Thema:

Wissenswertes zum Thema Büro – vom Umgang mit den Kollegen über den Mythos des Managers bis zu außergewöhnlich gestalteten Bürobauten – finden Sie unter www.designlines.de/office.


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Kommentare
...geben nicht die Meinung der Redaktion wieder, sondern ausschließlich die ihrer jeweiligen Verfasserinnen und Verfasser.

6

b_leser | 14.02.2011 12:55 Uhr

factory

gute idee, schönes projekt...

5

Kesch | 10.02.2011 23:31 Uhr

doch andy

Dem muss ich wiedersprechen andy. Wie Du sehr gut vom Architekturphotographen in Bild 4/11 festgehalten siehst, ergibt sich die Faltung aus der Ausbildung des Sockels und des Gehweges. Dies ist zwar keine Notwendigkeit schafft aber die Möglichkeit etwas mehr vermietbare Fläche in den oberen Geschossen zu kreieren, und das auf einem Grundstück, das an sich schmaler ist. Das ist natürlich gut für den Bauherrn der ja auch mal in Paris Geld verdienen will. Ein gutes Beispiel warum es sich IMMER lohnt smarte Architekten statt einfältige Planer zu beschäftigen, auch im finanziellen Sinn.

4

Entgegner | 10.02.2011 18:14 Uhr

Irgendeiner meckert immer...

Nun gibt es mal wieder ein sehenswertes Gebäude aus der Feder eines grossen post-postmodernen Konzeptionalisten, was in einer bestimmten Qualität ja rar geworden ist zwischen den ganzen gegeneinander verschobenen Geschossen von HdM und Konsorten. Und der (bislang einzige!)miesepetrige Kritiker besitzt die Hybris "strukturelle Notwendigkeiten" aufgrund von einigen Fotos ableiten zu können und erdreistet sich auch noch als Pseudonym den Pop-Titanen Warhol zu wählen. Das ist Auseinandersetzung mit Baukultur auf niedrigstem Niveau! "Andy Wand" wäre als Pseudonym geeigneter...

3

rli | 10.02.2011 17:01 Uhr

factory

...ja,ja "der wahre baumeister" liebt es messerscharf und heftig deftig... nein danke..!

2

Muffinman | 10.02.2011 16:48 Uhr

ohne Betreff

wieder mal ein schönes Beispiel für interessante spanische (sorry... natürlich katalanische) Architektur, nur der Sockel scheint mir nicht so recht dazuzugehören.

1

andy warhol | 10.02.2011 15:55 Uhr

the factory?

das mit den fensteröffnungen und den spannungen halte ich für schwachsinniges architektengeschwafel. wenn das ergebnis wenigstens ansprechend wäre... die faltung der fassade ist unmotiviert und folgt keiner strukturellen notwendigkeit. meines erachtens nach ein schlechtes stück architektur.

 
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