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06.01.2017

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Hölzerner Meilenstein

Bürogebäude von MGA in Minneapolis


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Der Bergkiefernkäfer ist in den Wäldern Nordamerikas beheimatet. Sein Befall führt innerhalb von zwei Wochen zum Tod des Baumes. Schlecht für die Wälder, gut für die lokale Bauindustrie: Beim Bau des T3, einem kürzlich in Minneapolis fertiggestellten Bürogebäude von MGA (Vancouver), half der Schädling bei der Beschaffung eines Großteiles des Baumaterials: Holz.

Über 3.600 Kubikmeter davon sind im Inneren des siebengeschossigen Gebäudes verbaut – und sichtbar: Holzträger, Holzstützen, Holzdecken, Holzmöbel. Die furnierten Nagelholz-Fertigteile wurden in Kanada vorfabriziert und werden, verschraubt mit der Struktur von Stützen und Unterzügen aus Brettschichtholz, als Boden- und Dachpaneele eingesetzt. Ist diese Holzbauweise für Europa nichts Neues, setzt T3 – was übrigens für Timber, Technology und Transit steht – als größtes fertiggestelltes „mass-timber building“ in den Vereinigten Staaten einen Meilenstein für die dortige Ingenieurskunst.

Michael Green, der Architekt hinter MGA, ist schon seit längerem Verfechter von Hochbauten aus Holz; schneller zu verarbeiten und ressourcenschonender als Stahl, so sagt er, sei das „nail laminated timber“ (NLT) und beschreibt in einem TED-Talk zum Thema die die Nachhaltigkeit noch übertreffende emotionale Wirkung des Werkstoffes: Er habe noch niemals Menschen Stützen aus Stahl oder Beton umarmen sehen...

Natürlich ist nicht alles an T3 aus Holz. So finden sich im Inneren der 21.000 Quadratmeter Büro- und Verkaufsfläche durchaus sichtbetondominierte Räume und auch die Außenverkleidung aus Cortenstahl lässt bei Tageslicht nicht sofort erahnen, was im Inneren des Gebäudes steckt. Erst in der Dunkelheit, wenn Kunstlicht die Innenräume beleuchtet, scheint die warme Wirkung und die Unregelmäßigkeiten des Holzes nach Außen und offenbart das Anliegen des gesamten Projektes: Die Übersetzung einer im ehemaligen Warehouse-District üblichen architektonischen Typologie in eine andere Zeit und ein anderes Material. (kms)

Fotos: Ema Peter


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