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30.07.2020

Im neutralen Raum

Bürogebäude von Heinle, Wischer und Partner in Neuss


Seit fast 100 Jahren versorgen die Stadtwerke Neuss die nordrhein-westfälische Stadt mit Gas, Wasser und Strom. Außerdem betreibt das Unternehmen Straßenbahn- und Buslinien, und seit 2003 gehören auch die Neusser Bäder und die Eissporthalle zu den Stadtwerken. Aktuell beschäftigt der städtische Versorger über 500 Mitarbeiter*innen und hat nun, um seine Dienste und Kompetenzen an einem Standort zu bündeln, in unmittelbarer Nähe der Zentrale ein neues Bürogebäude für 140 Mitarbeiter*innen errichtet.

Die Kölner Niederlassung von Heinle, Wischer und Partner Freie Architekten hat das Projekt umgesetzt, das 2017 aus einem erfolgreichen VOF-Verfahren hervorging. Der fünfgeschossige Baukörper mit einer Elementfassade aus Blech und rund 4.500 Quadratmetern Bruttogrundfläche liegt im nördlichen Teil des Grundstücks und somit an einer städtebaulich prominenten Stelle. Mit einer zurückgesetzten Glasfuge, die den Neubau in zwei Teile schneidet, trifft der Baukörper die gegenüberliegende Moselstraße. Außerdem markiert die Fuge die öffentlichen Bereiche des Hauses – das Foyer im Erdgeschoss, die vertikale Erschließung mit je einem Treppenhaus für interne und externe Nutzer und die Konferenzräume im obersten Geschoss.

Einzel- und Doppelbüros mit Glaswänden und Tageslichtfenstern gruppieren sich jeweils etagenweise um einen zentralen Kern mit Besprechungsräumen, Druckerräumen und Teeküchen. Im vierten Obergeschoss befindet sich neben dem Konferenzraum auch ein Großraumbüro mit Teamarbeitsplätzen und temporären Arbeitsplätzen sowie ein „Think Tank“ und ein sogenannter „Silent Qube“ zum Telefonieren. Im Inneren des Hauses dominieren in den öffentlichen Bereichen Holz und Beton. Dagegen wird in den Büros auf Einsatz von Farbe bewusst verzichtet, denn wie die Architekt*innen erklären, wird so ein neutraler Raum zur freien Entfaltung angeboten, der auch das Einbringen von persönlichen Gegenständen verträgt. (mg)

Fotos: Brigida González


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