Eine Fassade aus weißem Gitter, die wie ein Vorhang wirkt, davor ein rautenförmiges Tragwerk aus schlanken Metallprofilen: Hinter dieser Fassade würde man vielleicht eine Pralinenmanufaktur erwarten oder auch ein Modeunternehmen, aber nicht unbedingt einen stahlverarbeitenden Betrieb. Keine Frage, CAAN Architecten aus Gent spielen bei ihrem neuen Firmengebäude in Deinze in Ostflandern mit den Erwartungen.
Angesichts des Auftraggebers stand das Material von Anfang an fest, aber auch eine alte Lagerhalle, die sich noch auf dem Grundstück am Kanal befand, sollte integriert werden. Das führte zur charakteristischen Lösung mit der vorgesetzten Fassade, mittels der die unterschiedlichen Gebäudeteile zusammengefasst werden, die aber auch dem Sonnenschutz dient. Die quadratischen Fensteröffnungen scheinen durch, so dass die Oberfläche zusätzliche Tiefe erhält.
Die Produktion befindet sich im Bestandsgebäude, während im schmalen Neubau der Empfangsbereich, ein kleines Auditorium, die Planungs- und Verwaltungsbüros und eine kleine Kantine untergebracht sind. Belichtet wird das Ensemble durch Einschnitte und Patios, die auch Ausblicke auf den malerischen alten Kanal eröffnen. Mit seinem markanten Schriftzug ebenfalls aus Stahl markiert das weiße Volumen würdig den Ortseingang von Deinze. (sb)
Fotos: Thomas De Bruyne
Zum Thema:
Die Architektin Manuelle Gautrand, der Lehmexperte Martin Rauch und das Studio SO-IL vertreten verschiedene Auffassungen zum Bauteil Fassade. Mehr dazu in der Baunetzwoche#398 „Die Macht der Fassade“
Dieses Objekt & Umgebung auf BauNetz-Maps anzeigen: