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07.01.2016
Mode im Pool
Bürogebäude von C.F. Møller in Aarhus
Ein Firmensitz mit Foto- und Filmstudios? Mit Geschäften, in denen man zwar nichts kaufen, aber dafür nach Belieben experimentieren kann, mit Showrooms, Catwalks und einem Auditorium für über 1.000 Menschen? Richtig, hier geht es nicht um Maschinen oder Versicherungen, sondern um ein großes Unternehmen aus der Modebranche. Beheimatet im dänischen Aarhus, hat der Konzern Bestseller, der Filialen in über siebzig Ländern betreibt, gerade sein neues Hauptgebäude im Hafen bezogen. Gestaltet wurde es von C.F. Møller, die ebenfalls in Aarhus arbeiten.
Die spezifischen Bedürfnisse des Unternehmens werden nicht nur im Programm, sondern auch in den Dimensionen deutlich: Über 22.000 Quadratmeter Fläche stehen überirdisch zur Verfügung – und weitere 24.000 Quadratmeter im Untergrund. Die werden nicht nur zum Parken benötigt – es gibt 450 Plätze für Fahrräder und 400 für Autos – sondern vor allem auch als Lagerfläche für die verschiedenen Marken der Muttergesellschaft. Über einem gemeinsamen Sockel verzweigt sich der Komplex dann in fünf einzelne Baukörper, von denen der höchste über zwölf Geschosse verfügt.
Das Äußere des Gebäudekomplexes ist von einer charakteristischen Rasterfassade aus Naturstein geprägt – aber auch im Inneren tauchen die großformatigen Rahmen als Teil der Wandgestaltung auf. Die vertikale Organisation des Foyers überzeugt dabei durch Komplexität. So eröffnen sich Blicke bis hinunter ins dritte Untergeschoss, während sich nach oben der Raum über mehrere Treppen und Ebenen hinweg bis zu einer zentralen Halle entfaltet. Diese wurde höhergelegt, weil darunter die Anlieferung und die Erschließung der Tiefgarage untergebracht werden mussten.
Die Organisation des Programms erfolgt so einfach wie einleuchtend: Die interne Straße, die am Eingang beginnt, führt durch den gesamten Sockel hindurch und endet schließlich im Restaurant- und Kantinenbereich. Entlang des Weges sind alle öffentlichen Funktionen aufgereiht, während in den oberen Geschossen die Büros und Ateliers untergebracht sind. Die Atmosphäre der Innenräume ist vom warmen Grau des Natursteins geprägt, der durch hölzerne Treppen und Einbauten ergänzt wird.
Das Ergebnis ist zurückhaltend und minimalistisch, und zugleich überraschend behaglich und intim. Kontrastiert wird der mineralische Charakter des Gebäudes durch die zahlreichen Außenterrassen mit viel Grün – ein kleiner Ausflug an die frische Seeluft ist somit immer nur ein paar Schritte entfernt. (sb)
Fotos: Adam Mørk, Thomas Mølvig
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