Am 20. Juni 2002 wurde in Hannover die neue Zentrale der Norddeutschen Landesbank (Nord/LB) eröffnet. Rund 1.500 Mitarbeiter der Bank werden in dem von Behnisch, Behnisch & Partner (Stuttgart) entworfenen Bürogebäude künftig arbeiten. Damit können die 16 bisher über die ganze Stadt verteilten Standorte der Nord/LB erstmals unter einem Dach zusammengefasst werden.
Der rund 70 Meter hohe Neubau entstand an der Schnittstelle zwischen der Geschäftsstadt Hannovers und den Wohngebieten der Südstadt. Allerdings lässt sich der Komplex aufgrund seiner Lage, Nutzung und Größe weder dem engeren Stadtgebiet nördlich des Grundstücks noch den Wohngebieten im Süden zuordnen. Genau diesen Status einer Zwischen- oder Übergangszone thematisiert der Entwurf, indem er die hier zusammentreffenden unterschiedlichen stadträumlichen Funktionen wie Einkaufen, Arbeiten, Wohnen, Kultur, Sport und Freizeit an einem Ort zusammenführt.
Um die Straßenräume mit einer für Hannover typischen Blockrandbebauung zu stabilisieren, reagiert der Bau in einer Sockelzone auf die Höhenentwicklung der jeweils angrenzenden Bauten. Das Erdgeschoss soll durch seine offenen und in großen Teilen für die Bürger frei zugänglichen Bereiche eine Schnittstelle zwischen Wohn- und Geschäftsstadt bilden. Hier befinden sich vor allem Restaurants, Läden, Cafés und eine Galerie. Der Innenhof ist mit Wasserflächen, begrünten Dächern und Wegen als Grünraum ausgebildet, und schafft Beziehungen zum nahen Maschpark und zur Südstadt.
Im Zentrum des Blockrands erhebt sich das Hochhaus, das sich frei von der Umgebung entwickelt. Als neues Wahrzeichen Hannovers soll es den Übergang von der lauten City in die ruhigeren Wohngebiete markieren.
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Die Videoreihe ARCHlab ist eine Koproduktion von BauNetz und Prounen Film, mit freundlicher Unterstützung des Goethe Instituts und der Firma GIRA.
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