Am südwestlichen Rand des Pariser Parc de la Villette stellte Atelier du Pont (Paris) vergangenes Jahr einen pavillonartigen Bau für die Mitarbeiter*innen der Einrichtungen auf dem Gelände fertig. Der Pavillon Jardin ersetzt neun Flachbauten aus den 1980er Jahren, die sich in schlechtem Zustand befanden. Der Neubau ist vergleichsweise deutlich kompakter und ermöglicht so eine große, öffentliche Parkfläche. Während auf 3.000 Quadratmetern 155 Arbeitsplätze unterkommen, umfasst der freigewordene Grünraum circa 5.000 Quadratmeter.
Der Entwurf, mit dem Atelier du Pont 2020 den entsprechenden Wettbewerb gewann, orientiere sich an Bernard Tschumis Masterplan und seinen Folies von 1982, die im orthogonalen Raster im Park aufgestellt sind. Auch in der Höhe sollte sich der zweigeschossige Neubau den roten Pavillons anpassen und misst daher maximal acht Meter.
Die Architekt*innen entwickelte zwei ineinandergreifende Strukturen: Dabei steht ein doppelstöckiger Holzbau gewissermaßen wie ein Tisch über einem einstöckigen Betonsockel. Die jeweiligen Konstruktionen tragen dabei unabhängig voneinander. So wurden zwölf Meter Spannweite und ein flexibler Innenraum möglich, schreibt das Büro. Die zwei Ebenen organisierten sie um ein zentrales Atrium herum, mit einer mittigen Sitztreppe als Treffpunkt für Projektpräsentationen und Konferenzen.
Das weit auskragende Dach besteht aus kreuzweise verlegten Trägern aus französischem Douglasienholz. Während die Struktur an den ausgesparten Ecken offen bleibt, ist die übrige Dachfläche größtenteils begrünt. Die Eingänge und das Atrium erhielten hingegen Glasdächer mit integrierten Photovoltaikzellen. Sie streuen das Licht und erzeugen im Innenraum ein Schattenspiel, ganz ähnlich wie die Blätter der benachbarten Baumkronen.
In Zusammenarbeit mit den Nutzer*innen von Etablissement Public du Parc et de la Grande Halle de la Villette gestalteten Atelier du Pont auch die Innenraumausstattung. Mehrere Mikroarchitekturen aus PEFC-zertifiziertem Holz, die als Arbeitsboxen oder Kaffee-Lounges dienen und zum Teil auf Rollen stehen, zonieren die Räume. Insgesamt neun Millionen Euro brutto haben Bau und Innenraumgestaltung laut Büro gekostet. (sin)
Fotos: Vincent Leroux, Charly Broyez
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