Thailand bringt man nicht unbedingt mit Ölfeldern in Verbindung. Etwas seltsam ist die Vorstellung, dass in dem Touristenland mit weißen Stränden und tropischen Wäldern auch das schwarze Gold aus dem Boden fließen könnte. Dennoch, in der nördlichen Provinz Kamphaeng Phet gibt es Öl und das staatliche Unternehmen PTTEP fördert und verkauft es. Für das Sirikit-Ölfeld im Landkreis Lan Krabue hat die Firma nun einen repräsentativen Verwaltungsbau errichten lassen. Entworfen haben es Office AT aus Bangkok.
Das zweigeschossige Volumen bildet einen Torbau für die gesamte Anlage. Es besteht aus einem einfachen Riegel mit Büros, der über eine Art künstliche Landschaft erschlossen wird, über der wiederum ein Quader mit repräsentativen Räumlichkeiten schwebt. In großen Lettern sind in die Aluminiumlamellen der Fassade die Initialen der Firma eingeschnitten. Deren Aktivitäten finden in der Architektur des Neubaus ihre Präsenz: Die Landschaft ist mit Rasen ausgelegt, aus dem sich eine vielfach gebrochene Rampe mit Treppenelementen herausschält. Diese führt in die oberen Geschosse und soll gleichsam den Aufstieg des Öls aus der Tiefe an die Oberfläche versinnbildlichen.
Das offene Erdgeschoss liefert nicht nur eine leicht abstruse Metaphorik, es dient auch als schattiger Aufenthaltsort und soziales Zentrum des Gebäudes. Office AT haben diese Ebene zu einem Atrium ausgestaltet, um das sich das Obergeschoss legt. Unter den Schrägen der Rampenanlage befinden sich diverse Empfangsräume und eine Kantine. Diese, wie auch der Großteil der Räume im Obergeschoss, sind mit Glaswänden ausgestattet.
Das zweite, hintere Volumen hingegen fällt anders aus. Sein geschlossenes Erdgeschoss schmiegt sich an die offene Ebene. Nur in Teilen verglast, ist sein Betonkern mit Naturstein verkleidet. Hier bleiben die Architekten recht konventionell, was angesichts des restlichen Aufwands aber nicht unbedingt ein Mangel ist. (sj)
Fotos: W-Workspace