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10.07.2023

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Steinbeis zum Zweiten

Bürogebäude in Stuttgart von Drei Architekten


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Das Portfolio von Drei Architekten reicht von Schulen, Mehrzweckhallen und Pflegeheimen über Wohnungsbauten bis hin zum Rathaus und Feuerwehrgebäude. Aber auch ganz „gewöhnliche“ Bürobauten finden sich unter den Projekten der Stuttgarter Architekt*innen. Dazu gehört unter anderem ein bereits im Jahr 2000 fertiggestellter Bau im Stuttgarter Stadtteil Hohenheim, in dem sich neben Büros auch Seminar- und Veranstaltungsräume für Steinbeis – einem weltweiten Verbund von rund 1.100 Dienstleistern im Wissens- und Technologietransfer – befinden. Auf einer angrenzenden Fläche konnten Drei Architekten Ende 2021 nun einen weiteren Neubau abschließen, der ehemals in der Innenstadt befindliche Flächen aufnimmt und Steinbeis nun als Hauptsitz dient.

Grundriss und Kubaturen des Hauses mit 3.400 Quadratmetern Bruttogrundfläche werden durch das dreieckig geformte Grundstück bestimmt. Realisiert wurde ein schlichter dreigeschossiger Betonbau mit flexiblen Flächen im Inneren, der die begrenzte Grundfläche nahezu komplett einnimmt. Von außen passt sich das Haus mit Sichtbetonfassade der Gebäudehülle des Bestands an. Auch die Schalungstafeln mit Holzstruktur knüpfen an die Gestaltung des Nachbargebäudes an und lockern zusätzlich das Fassadenbild ein wenig auf.

Auf Erdgeschossebene springt die Fassade im Bereich des Eingangs leicht zurück, sodass hier ein überdachter, geschützter Außenraum entsteht. Bestimmendes Element im Inneren ist ein von oben belichtetes Atrium mit skulptural anmutender Wendeltreppe. Durch den zentral angeordneten Lichthof werden die Büroflächen in den Obergeschossen je in vier kleinere, als Open Spaces organisierte Einheiten unterteilt. Im Erdgeschoss gliedert zusätzlich ein mittig angeordneter Sanitärkern die Räume und grenzt den Konferenz- vom offenen Foyerbereich ab.

Auch die Innenräume sind geprägt von den rauen Oberflächen des Sichtbetons. Dieser findet sich an den Innenseiten der Außenwände sowie an mehreren tragenden Innenwänden und an den größtenteils unverkleideten Geschossdecken wieder. Die Materialpalette wird durch Oberflächen aus Eiche sowie hellgraue Teppichböden in den Büros und Terrazzo im Foyer ergänzt. (dsm)

Fotos: Zooey Braun


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Kommentare
...geben nicht die Meinung der Redaktion wieder, sondern ausschließlich die ihrer jeweiligen Verfasserinnen und Verfasser.

2

auch kein | 11.07.2023 10:21 Uhr

architekt mehr

wow! es gibt sie also doch noch, die guten handwerker! die oberflächen sind wirklich alle toll ausgeführt. beton, holz, stahl, asphalt alles super verarbeitet. städtebau und grundrisse finde ich auch sehr gelungen. nur beim wohl wichtigsten thema unserer zeit, der nachhaltigkeit, wurde mal wieder etwas gepennt. aber vlt. kann die co2 bilanz über die hohe qualität der materialien und die damit verbundene erhöhte dauerhaftigkeit wieder etwas wett gemacht werden? etwas schmunzeln musste ich über den notüberlauf auf bild 1 welcher mehr oder weniger in die tiefgarage entwässert, zumal keine rinne am oberen rampenende erkennbar ist ;-)

1

claus | 11.07.2023 09:23 Uhr

angenehm unaufgeregt

Im vergleich zu einigen anderen Bürobauten der letzten Zeit finde ich das hier angenehm klar und unaufgeregt. Das Haus schafft es ganz gut, weder übermäßig auf die "Work-is-fun" Tube zu drücken und andererseits nicht so bierernste Architektenprosa zu sein. Es ist an vielen punkten recht klar bei sich. Hier und da hätte ich mir vielleicht noch etwas mehr Handwerklichkeit gewünscht aber seid drum. Ein schönes Bürogebäude.

 
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