Wer mit Uhren handelt, muss nach einem Sinnbild nicht lange suchen. Es reicht, vor seinem Geschäft ein besonders großes Exemplar zu platzieren. Mit ihrem neuen Firmensitz gingen die Verantwortlichen von Samjung den nächsten Schritt – nach einem Entwurf des Büros Le Sixieme (Seoul) wurde das gesamte Gebäude zu einer Meditation über Raum und Zeit.

Der erste Eindruck des Gebäudes wird durch die wuchtige Wirkung des dunklen Backsteins bestimmt. Konzeptuell ist das wichtigste Element allerdings die komplexe Schichtung der Räume und Geschosse. Ein zentrales Atrium und mehrere Voids sorgen für zahlreiche Querbeziehungen, die sich nach Vorstellung der Architekten im Laufe der Zeit zu einer Art Erinnerungslandschaft verdichten.

In den beiden oberen Geschossen des langgezogenen Baukörpers befinden sich Büroräume und ein Ladenlokal – ebenso wie im zweiten Untergeschoss, in das man über ein archaisch schroffes Treppenhaus aus Sichtbeton gelangt. Jenseits aller Konzeptpoesie haben die Voids damit auch einen ganz praktischen Nutzen – sie sorgen zumindest für etwas Licht und Luft im Untergrund. (sb)

Fotos: Kim Jaeyoon

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