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07.04.2016
Apotheker-Ensemble
Bürogebäude in Münster
Einfacher Büroriegel mit angeschlossenem flachen Volumen besonderer Funktion – ein solches Ensemble ist ein beliebtes Thema der Nachkriegsmoderne. Wirtschaftlichkeit und Raumtypologie sind vordergründige Entwurfsparameter. Schnoklake Betz Architekten aus Münster zeigen mit dem dort kürzlich fertiggestellten Neubau des Apothekerverbandes Westfalen-Lippe e.V., wie sich das Thema zeitgemäß und mit Wiedererkennungswert interpretieren lässt.
Um gestalterisch wie auch wirtschaftlich nachhaltig zu sein, soll der Riegel verschiedene Bürotypologien und Größen an Nutzungseinheiten aufnehmen können. Aus Datenschutzgründen forderte der Bauherr allerdings für die oberen Geschosse klassische Bürozellen mit Erschließung über den Mittelflur. Die Architekten öffnen Sonderfunktionen wie Empfang und Konferenzraum durch Glastrennwände, um ein großzügigeres Raumgefüge zu erreichen. Die unteren Geschosse sind frei einteilbar.
Mit der Anordnung der bodentiefen Holz-Aluminium-Fenster vermeiden die Architekten bewusst eine Etagenbänderung der Klinkerfassade. Die Geschossdecken sind über Betonkernaktivierung in Verbindung mit Geothermie und Fernwärme Teil des Energiekonzeptes. Über Heizkörper und öffenbare Fenster kann jeder Mitarbeiter sein Raumklima selbst steuern. Auch der außenliegende Sonnenschutz wird individuell bedient.
Der flache Gebäudeteil mit markant geneigtem Dach beinhaltet einen großen Seminarraum und ist durch das Eingangsfoyer mit dem Büroriegel verbunden. Durch den spitzen Winkel der Glasfassade sind Besucher schon vor dem Eintreten vom Empfangstresen aus sichtbar. Repräsentiert diese Raumsituation den heutigen Transparenz-Begriff? Jedenfalls passt die sachliche Architektur gut zum Apothekerverband – die schönen Details und flexiblen Grundrisse sollten auch die Mieter in den unteren Geschossen überzeugen. (dd)
Fotos: Roland Borgmann
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