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08.07.2015

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An der Goldküste

Bürogebäude in Küsnacht von giuliani.hönger


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Gebaute Visitenkarte: Der Hauptsitz einer „Immobilienfirma für exklusives Wohneigentum“ sollte nach etwas aussehen. So ein Gebäude darf auf gar keinen Fall ein langweiliger, funktionsgetrimmter Gewerbebau sein – zu viel Ambitionen und Glamour können hingegen auch schaden. Das Schweizer Familienunternehmen Wüst und Wüst hat für sein neues Bürohaus am Standort Küsnacht eine eigene Haltung und die passenden Architekten gefunden. Mit Entwurf und Planung war das Züricher Büro giuliani.hönger beauftragt, das bereits 2005 einen Studienauftrag für den Neubau für sich entscheiden konnten.

An der Seestraße in Küsnacht steht nun ein pilzartiger Solitär mit stützenfreiem Erdgeschoss und drei darüber „schwebenden“ Obergeschossen. Durch die Stapelung der größeren Obergeschosse auf einen wesentlich kleineren Sockel blickt der Baukörper selbstbewusst auf das Ufer des Zürichsees im Bereich der sogenannten Goldküste. Die tägliche Abendsonne, ein niedriger Steuersatz und hohe Immobilienpreise brachten dem Gebiet diesen Spitznamen ein.

Die Architekten Lorenzo Giuliani und Christian Hönger verstehen ihren Neubau als eine „plastische Antithese zum traditionellen Haus“, gleichzeitig vermittle das Projekt „Besonderheit und drückt damit die Corporate Identity der Firma Wüst und Wüst aus“. Die vierseitig stützenfreie Auskragung ist außerdem praktisch: Es sind geschützte Parkplätze direkt auf dem Grundstück entstanden.

Die unteren Außenwände sowie die Untersicht sind mit bruchrohen Steinplatten verkleidet. In die passend zum Ort hellgold glänzende Pfosten-Riegel-Fassade wurden wesentliche Elemente wie Sonnenschutz, Beleuchtung etc. unsichtbar integriert. Die großformatigen Fensterrahmen in geschliffenem, anodisiertem Aluminium bleiben über bewusst gewählte Schattenfugen ablesbar. Auch im Dachgeschoss wurde die Hülle konsequent weitergeführt und so die drei Terrassen hinter den Fassadenfenstern in den Baukörper integriert. Sonne und Wohlstand lassen sich sicherlich nicht überall so genießen. (jk)

Fotos: David Willén


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