Südlich des Flughafens Köln-Bonn erstreckt sich der 55 Hektar große Campus des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR). Das Areal vereint Forschungseinrichtungen, Labore und Simulationsanlagen und wird seit vergangenem Jahr durch einen neuen Bau ergänzt: die Hauptverwaltung, entworfen vom Kölner Büro kister scheithauer gross (ksg). Der Solitär übernimmt in seinem Grundriss die Form des DLR-Logos — zwei sich kreuzende und nach außen verjüngende Rauten mit abgerundeten Ecken.
Der Entwurf, der 2013 aus einem VOF-Verfahren hervorging, organisiert die innere Struktur um ein zentrales Atrium, das sich über alle Geschosse erstreckt. Gekrönt wird der Lichthof von runden Oberlichtern und deckenbündigen Leuchten, deren Anordnung Assoziationen an Sternenbilder weckt.
Über dem Haupteingang ragt eine weiße Wand hervor, die ab dem ersten Obergeschoss mit großen Schaufenstern ins Atrium blicken lässt und dahinter Besprechungsräume birgt. Die anderen drei Seiten werden von Aufenthaltsflächen mit Teeküchen und Fluren gesäumt. Prägende Elemente des voluminösen Raums sind zwei dunkelviolette, sich überkreuzende Stahlbrücken, die Verbindungen im zweiten und dritten Obergeschoss schaffen, sowie eine Freitreppe im gleichen Farbton, die sich durch alle Ebenen zieht.
Obwohl aus Sicherheitsgründen keine Grundrisse veröffentlicht werden dürfen, lassen Fotos und Lageplan vier Innenhöfe erkennen, die sich in den Spitzen der rautenförmigen Struktur befinden. Sie dienen unter anderem der natürlichen Belichtung der angrenzenden Schulungsräume. Entlang der gesamten Fassade reiht sich eine „große Zahl kleinerer Büros“ auf, deren Größe laut ksg flexibel durch ein Rasterprinzip angepasst werden kann.
Durchgehende Bandfassaden mit rotbraunen Aluminiumelementen erzeugen eine feine Tektonik: Die überlappenden Paneele variieren in ihrer Breite und lassen die Außenhülle je nach Lichteinfall changieren. Charakteristisch sind die abgerundeten Ecken. Hinter einer davon liegt eine zurückversetzte Fahrradgarage, abgeschirmt durch Opalglas. (gk)
Foto: Schnepp Renou
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