Industriecharme für Technologiekonzern – NL Architects haben im niederländischen Hengelo in einen industriell geprägten Stadtteil einen Sitz für das Unternehmen Siemens gebaut.
„Form follows industry“ scheint das Motto des holländischen Architektenteams zu sein: NL Architects erklären, dass sie das industrielle Erbe zu einem wichtigen Aspekt des zukünftigen Bauens zählen. So hielten sie sich bei ihrem Entwurf strikt an den Bebauungsplan von Hengelo im Osten von Holland. Der schrieb vor, dass sich die Form des Neubaus aus dem umgebenden Bestand ableiten solle. Für die Architekten bedeutete das, ein robustes, strenges und kompromissloses Gebäude zu entwerfen. Aber mit einem gewissen Twist – die typische Struktur säbelzahniger Sheddächer haben die Entwerfer kurzerhand um 90 Grad gedreht. So ist es nun vor allem die zackige Fassade und das Baumaterial Backstein, das den industriellen Charakter des Neubaus prägen soll, kombiniert mit einer großzügigen Verglasung, die einen gewissen Glamourfaktor versprüht. Vorplatz und Besucher spiegeln sich in der skulptural anmutenden Fassade. Von innen funktioniert die Shedform wie ein Visier: Sie schützt vor der blendenden Sonne und bietet gleichzeitig eine optimale Aussicht aus den Büroräumen hinaus.
Das Ganze bildet den Kopfbau eines Straßenzugs, in dessen Sichtweite ein neuer Kulturkomplex von Benthem Crouwel und ein Bahnhof aus den 1950er Jahren von H. G. J. Schelling stehen. Das gesamte Hart van Zuid-Areal soll in den kommenden Jahren in ein lebhaftes Quartier mit Wohn- und Büronutzung umgewandelt werden, in dem High-Tech-Industrie eine treibende Kraft sein soll.
Fotos: Marcel van der Burg
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