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27.11.2023

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Mit dem Auto an den Schreibtisch

Bürogebäude bei Nürtingen von larob


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Die enge Beziehung von Automobil und früher Moderne ist gut dokumentiert. Ein wenig Dynamik konnte beim Aufbruch in eine neue Zeit ja auch nicht schaden. Das gilt auch für den Großraum Stuttgart, wo Daimler einst einen Mercedes vor Le Corbusiers Haus in der Weißenhofsiedlung stellte, bevor der Fotograf kam. Noch heute ist die Region bekanntlich stark vom Automobil abhängig – und das nicht nur wirtschaftlich. In der ebenso hügeligen wie zersiedelten Gegend dient es vielen Menschen weiterhin als unersetzliches Fortbewegungsmittel.

Es passt darum, dass in einem Ortsteil von Nürtingen rund dreißig Kilometer südöstlich von Stuttgart seit kurzem ein Bürogebäude steht, das sich ebenfalls mit einem alten Mercedes schmückt – zumindest auf den Bildern kurz nach der Fertigstellung. Entworfen und umgesetzt wurde das Projekt von larob. studio für architektur (Stuttgart) im Auftrag eines privaten Bauherrn.

In einem kleinen Gewerbegebiet wünschte sich der Auftraggeber eine ungewöhnliche Kombination aus Arbeitsraum und Ausstellungsgebäude. Anders als zu Zeiten der klassischen Moderne wird das Auto hier jedoch nicht demonstrativ und programmatisch im Außenraum inszeniert. Man findet es vielmehr im Obergeschoss eines ansonsten eher subtil skulpturalen Baukörpers mit einer Bruttogrundfläche von 900 Quadratmetern.

Das Grundstück grenzt unmittelbar an Felder und Wälder, was es geradezu prädestiniert für eine Architektur, die über den Standard deutscher Gewerbegebiete hinausgeht. Larob konzipierten einen dreigeschossigen Bau, dessen Ebenen über Treppen und Rampen miteinander verschränkt werden. Weil das halb eingegrabene Erdgeschoss teils etwas zurückspringt, lassen sich diese Rampen auch in der Silhouette des Volumens ablesen. Unter dem Hauptgeschoss ist dadurch Raum für weitere Parkplätze. Denn dem Bauherrn gehört nicht nur ein einsamer Mercedes, sondern eine ganze Autosammlung.

Von außen graugrün verputzt, überrascht das Gebäude im Inneren mit einer fast schon wohnlichen Atmosphäre. Passend zur Funktion zwischen Büro und Schaugarage gibt es zwar viel Beton zu sehen, aber dieser wurde teils auf Hochglanz poliert. Die Wände der Rampen sind mit feiner Holzlattung verkleidet. Das Hauptgeschoss verfügt außerdem über eine Aufenthaltszone inklusive üppiger Sitzbank aus rotem Leder. Von dort aus lässt sich dann auch der landschaftliche Bezug des Gebäudes erahnen, das sich mit Schiebefenstern zur Umgebung öffnet. (sb)

Fotos: Brigida González


Kommentare
...geben nicht die Meinung der Redaktion wieder, sondern ausschließlich die ihrer jeweiligen Verfasserinnen und Verfasser.

25

RiccardaBär | 09.04.2024 13:47 Uhr

Die meisten Leserbriefe sind ein Spiegel unserer Gesellschaft

Nachdem der Industriestandort D abgeschafft wird, die Kriminalität merkwürdigerweise extrem zunimmt, die Weltbevölkerung in den letzten 12 Jahren um ca. 1000 000 000 Menschen zugenommen hat, erhitzt ein modernes Bürogebäude mit Wärmepumpe, in dem ein Oldtimer steht, die Gemüter. Unglaublich, dass in diesen Zeiten noch jemand für Arbeitsplätze in diesem Land investiert. Man merkt, dass nach Corona und den Grünen die Geisteskraft bei vielen zum Erliegen gekommen ist.

24

Patrick | 06.04.2024 18:45 Uhr

Klimawahnsinn

Deutschland geht unter! Nur noch wahnsinnige Klimaspinner :(

23

Nörgeli | 04.12.2023 17:44 Uhr

Ein frommer Wunsch

Möge doch bitte das nächste Klimawandel-bedingte Starkregen-Ereignis in Nürtingen stattfinden und das miserabel eingegrabene Souterrain-Geschoss zu einem Schwimmbad machen. Beim Blick aus dem Fenster dauert das gar nicht mehr so lange.

22

solong | 29.11.2023 10:20 Uhr

...12...alte männer

... oder einfach die, die das spielgeld ... für so einen "spleen" haben ... nicht überbewerten ...

21

Stef | 29.11.2023 09:51 Uhr

TopFotos

Sehr gut fotografiert von Brigida González!

20

arcseyler | 29.11.2023 08:34 Uhr

@15 Nachtrag


noch zur Parkhausschau gestrig:
Die Moderne überholt als Raum die Technik.
Raum und Technik ergänzen sich,
vorzügelich.
Weil Raum als Transzendenz enteilt,
der Wissenschaft und Technik weit.
Denn Raum ist schneller, liebe Leut,
als die Lichtgeschwindigkeit.

Das Fahrzeug eilt dem Raum hinterher,
versucht ihn zu erhaschen,
doch der enteilt,
weil im Raum ist alles gleichzeitig.

19

Nightfly | 29.11.2023 05:56 Uhr

Vokabel

Hat die Baunetz-Redaktion schon von Nachhaltigkeit gehört? Oder ist diese in vielen Architekturbüros zur leeren Worthülse verkommenen Vokabel dort noch nicht bekannt?

18

schlawuki | 28.11.2023 15:49 Uhr

@14

chapeau!
sehr lustiger kommentar, musste echt lachen........

17

Fred | 28.11.2023 15:32 Uhr

Radweg

Hätte mir ne Spur für Radfahrer*innen gewünscht.

16

XYZ | 28.11.2023 08:38 Uhr

Bürogebäude?!?

Bürogebäude? Wo sind denn die Arbeitszplätze?

Das ist kein Bürogebäude sondern eine luxuriöse Garage mit großer Chillecke in der Mitte.

Stimme allen zu, die hier die Ressourcenverschwendung kritisieren. Wozu braucht man in der heutigen Zeit noch solche Objekte?

an die Baunetz-Redaktion: wo bleibt die Kritik? ein derart unvernünftiges Haus einfach so davon kommen zu lassen halte ich für eine ziemiche Verfehlung...

15

arcseyler | 28.11.2023 08:36 Uhr

.....

Was ist heute ein Bett- oder Sitzgestell gegen eine Fahrersitz-maschine. Eine betonierte Höhle gegen ein klimatisiertes Hi Tec Auto als ergonomische Prothese: Ein Überbleibsel der Steinzeit.

14

50667 | 28.11.2023 08:04 Uhr

Schöne Außenanlagen.....


...von wem sind die ?.......das die beiden Herren nebenbei auch noch Nachwuchs ausbilden besorgt mich allerdings doch ein bischen...

13

Peter Dünsch | 28.11.2023 07:27 Uhr

Schulnoten

Die Sitzecke auf Bild 4 versprügt für mich dezente John Lautner Vibes.... und ich mag John Lautner!

Ob dieses Gebäude jetzt eine Daseinsberechtigung hat oder nicht sei mal dahin gestellt, aber die Stimmung im Inneren, könnte schlimmer sein. Da Stimme ich @10 zu.
Vor allem im Zentralen Küchen Sitzgruppenbereich.

Ich hätte mir ein wenig mehr Mühe mit der künstlichen Beleuchtung gegeben und von Außen wäre sicher auch noch mehr drin gewesen.


Alles in allem:
2-

12

Potomac | 27.11.2023 21:15 Uhr

Alte Männer

fahren solche Autos, bauen solche Häuser und leben in ihnen. Oder in jungen Jahren altgewordene Leute, die wie alte Männer agieren.

11

Hans-Jacob Heidenreich | 27.11.2023 18:41 Uhr

Ein spannendes Gebäude

Ein spannendes Gebäude, auf einen individuellen Bauherrn zugeschnitten, der sich daran erfreut.

Allen, die Architektur nur noch nach vermeintlichen "Umwelt"kriterien beurteilen, gilt meine Mitleid.

10

arkoid | 27.11.2023 18:26 Uhr

Raumqualitäten

Ah, so bissig haben wir die Kollegen aber schon lange nicht mehr erleben dürfen. Schön, wenn Architektur noch Emotionen hervor lockt...

Aber Spass beiseite, ich finde das Projekt in räumlicher und atmosphärischer Hinsicht eigentlich ganz gelungen. Klar, nichts für Klimakleber*innen. Aber arbeiten und vielleicht auch mal eine Party feiern sollte da gut gehen. Mit den Ebenen, dem Holz, dem Beton, warum eigentlich nicht? Es geht schon deutlich geschmackloser, gerade in diesem besonderen Segment....

9

Fritz | 27.11.2023 18:12 Uhr

Nachhaltig

Autos, welche 30 Jahre und länger gefahren werden, sind nachhaltig. Autos, welche in diesem Haus stehen, werden wahrscheinlich selten bewegt. Die Energiebilanz des Hauses wird zeitgemäß gut sein und es wird wahrscheinlich deutlich weniger Energie verbrauchen als ein privates Schwimmbad.

8

Nightfly | 27.11.2023 18:04 Uhr

Wenn es Kritik gibt, sagt man einfach:

So lange die in China noch Kohlekraftwerke bauen, brauchen wir ja nicht versuchen die Welt zu retten.

7

Fritz | 27.11.2023 18:01 Uhr

Showroom

...wenn es ein Showroom für Oldtimerbusiness ist finde ich es gelungen. Wenn es ein normales Büro ist wo man seine Oldtimer parken kann weil es lusitg ist finde ich es dekadent und nicht gelungen.

6

Latimer | 27.11.2023 17:58 Uhr

Mit dem Auto an den Schreibtisch

Irgendwie ist dass ein wahrgewordener, bettfeuchter Traum nicht weniger Autoliebhaber des vergangenen Jahrhundert, heute aber völlig daneben und kein gutes Beispiel in fast jeder Beziehung:
CO2-Fußabdruck in Material und Raum? Egal. Klimawandel? Schnurz.

Das einzige, was etwas erleichtern könnte, wäre wenn die Auftraggeber:in ihr Auto nur noch in der Lobby anschaut statt damit zu fahren. Aber nein, das Ding ist ernst gemeint.

5

schlawuki | 27.11.2023 17:17 Uhr

schlimmer wirds nimmer

schlimm.
ganz, ganz.......schlimm

4

Paul | 27.11.2023 16:10 Uhr

Sinn

Angesichts der Unverantwortlichkeit, die das Gebäude in die Weltschreit, hätte den Fotos ein prolliger 500-Ps Hummer besser gestanden. Einschl. eines Aufklebers mit dem Titel: Klimaterrorist.

Solche Projekte und Büros kann man auch einfach unpubliziert sich selbst oder denen überlassen, die so was witzig finden.

3

auch ein | 27.11.2023 15:54 Uhr

architekt

das ding ist echt absurd!

hätte ich so autos und einen job wo ich nur an EINEM schreibtisch sitzen muss hätt ich sowas gerne!

aber nicht in nürtingen.
nicht in dieser langweiligen architektur.
und nicht ohne eine monsterlüftung!

und die feudale treppe ist eigentlich überflüssig. wie in LA: das geht man immer über den parkplatz in den laden im hof weil auf dem gehweg keiner läuft, wie im industriegebiet.

2

eon | 27.11.2023 15:47 Uhr

...

Bevor sich hier gleich wieder alle über zuviel Beton, zuviel Versiegelung, fehlende Nachhaltigkeit, banale Entwurfskonzepte, unzeitgemäßes Bauen und über runde Dachoberlichter beschweren, möchte ich sagen, dass das wirklich schöne Autos da auf den Fotos sind.

1

auch ein | 27.11.2023 15:39 Uhr

automobilliebhaber

wenn der Hausherr mit dem Auto die Rampe hochkommt, kann der Liebhaber schnell über den Fahrstuhl mit seinem Automobil verschwinden :-)

 
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