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13.02.2024

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Hochhaus am Kanzlerplatz

Büroensemble von JSWD in Bonn


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Eine Hochhausstadt ist Bonn sicherlich noch nicht, aber seit rund einem Jahr verfügt der frühere deutsche Regierungssitz immerhin über drei Türme von mehr als 100 Metern Höhe. Jüngster Zugang auf Platz 3 ist mit 101,5 Metern ein Hochhaus von JSWD Architekten (Köln). Entstanden ist es als Teil des Ensembles namens Neuer Kanzlerplatz. Das Büroquartier aus drei Baukörpern mit durchgehendem Untergeschoss ersetzt das einstige Bonn-Center. Der Hochhauskomplex sollte 1969 urbanes Leben in die damalige Hauptstadt bringen. Im März 2017 wurde das Gebäude des Architekten Friedrich Wilhelm Gerasch gesprengt.

Das dreieckige Grundstück liegt im Ortsteil Gronau am nordöstlichen Rand des alten Regierungsviertels und damit auf halbem Weg in die Innenstadt. 2015 schrieb die Stadt Bonn einen urbanen Qualifizierungsprozess aus, den JSWD für sich entscheiden konnten. Der Projektentwickler Art-Invest Real Estate hatte bereits 2014 den damals schon zu großen Teilen leerstehenden Vorgängerbau erworben und das Projekt dann auch bis zu seinem Abschluss im letzten Jahr begleitet. Inzwischen gehört es zum Portfolio von Union Investment, die Teil einer genossenschaftlich organisierten Finanzgruppe ist. Insgesamt entstand eine Mietfläche von rund 66.000 Quadratmetern, deren Schwerpunkt auf Büronutzungen liegen soll.

Stadträumlich wird das Quartier von drei fünfeckigen Volumen mit je einem Innenhof geprägt, die in Richtung Adenauer- und Willy-Brandt-Allee einen halboffenen Platz bilden. Hier ist auch das Hochhaus mit seinen 28 Geschossen angeordnet. Mit seiner schmalsten Seite ragt es elegant auf und gibt damit dem prominenten Schnittpunkt der beiden Alleen eine Landmarke. Mit gastronomischen Angeboten soll der Platz nicht nur der Erschließung dienen, sondern auch der Öffentlichkeit. Eine begehbare Spiegel-Skulptur des Künstlers Jeppe Hein unterstreicht diesen Anspruch.

Der Komplex wurde als Stahlbetonbau mit Fassaden aus vorgefertigten Betonelementen errichtet. Letztere geben mit ihrer leicht variierenden Form der Oberfläche eine gewisse Lebendigkeit. Bei den beiden niedrigeren Volumen handelt es sich um tragende Fassadenelemente, im Hochhaus kaschieren sie ein dahinterliegendes Stahlbetonskelett. Verantwortlich für die Tragwerksplanung waren B+G Ingenieure Bollinger und Grohmann.

Das oberste Geschoss des Hochhauses verfügt schließlich über eine doppelte Höhe. Dort befindet sich ein Veranstaltungsraum mit entsprechend weitem Ausblick über die Stadt. (sb)

Fotos: HG Esch, Christa Lachenmaier


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Kommentare
...geben nicht die Meinung der Redaktion wieder, sondern ausschließlich die ihrer jeweiligen Verfasserinnen und Verfasser.

8

ep_ | 14.02.2024 15:44 Uhr

Berlin - Frankfurt - Bonn

Über Städtebau und "Genius Loci" lässt sich wahrlich streiten. Da treffen die Kommentare 1 -3 und 6 schon den einen oder anderen wichtigen Punkt. Aber dennoch steht dieses Gebäude-Ensemble für eine perfekte Architektenleistung. So ein Projekt in dieser Qualität - im Fingerhakeln mit Investor, Genehmigungsbehörde und diversen Trägern öffentlicher Belange unter Beachtung und ggf. Neu-Interpretation städtebaulicher Vorgaben - umzusetzen erfordert Zähigkeit, Gestaltungswillen bei der großen Zahl aller Beteiligten und unbedingte Expertise.

7

Fritz | 14.02.2024 11:46 Uhr

schön

ein sehr gelunges Projekt. Hochpunkt - Städtebau - Fassade - Materialität - . Superschön. Wohltuender Wille zur Gestaltung ohne zu laut zu werden. Glückwunsch

6

auch ein usw | 14.02.2024 11:21 Uhr

Raster

Bürogebäude sind Rastergebäude.

Fassadenraster*Tragraster*Höhenraster*Vorschrift*Ort*Geschmack - Was kann/will/sollte/muss man dagegen tun? Sachzwänge in Baukörper und Räume zu übersetzen ist doch eine Kernaufgabe der Architektur.

Hinter der Maxime der Wirtschaftlichkeit stehen gesellschaftliche Ursachen. Diese kann Architektur in einem anderen Kontext vielleicht adressieren, aber nicht in einem Multimillionen-Investoren-Bürokomplex.

Es mag gewissermaßen steril sein, aber als Typus ist das doch ein absolut sauberes Projekt mit wunderbar scharfen Details.

5

mayyy | 14.02.2024 10:53 Uhr

mimimi

meckern kann jeder, bessermachen wenige.

4

Gorki | 13.02.2024 22:27 Uhr

Berlin? Frankfurt? Wuppertal?

Ich dachte erst, dass sei in der Europacity in Berlin, sorry in Frankfurt, aber das ist ja Bonn. Könnte so natürlich in jeder deutschen Stadt stehen. Ein Rasterufo landet in der Nachbarschaft. Diese Rasterfassade hat die gleiche Funktion wie der Gründerzeit Wilhelminismus: man weiss immer gleich, aus welcher Epoche das Haus ist: Deutschland post 2015, weil alles, aber auch alles inzwischen so aussieht. Da kann der Fensterrahmen noch so schwungvoll sein. Wenn man durch die Schweiz faehrt, ist es noch schlimmer: da steht in jedem Dorf am Rand eine Rasterkiste.

3

........ ................ | 13.02.2024 19:46 Uhr

gmp- Schule

belanglos !

2

kde | 13.02.2024 16:58 Uhr

Raster

.... sicher eine interessante Fassade, aber überall diese Rasterkisten in unterschiedlichen Höhen, furchtbar! In jeder großen Stadt das Gleiche, dreimal mit geschlossenen Augen umdrehen, und du weißt nicht mehr, in welcher Stadt und wo du bist. Da nützt der Jeppe auch nichts ...

1

Johan | 13.02.2024 16:58 Uhr

Duplikat?

Lustig, steht sehr ähnlich (ohne Hochpunkt) bereits in Berlin (von Tschoban Voss - Greifswalder Straße / Heinrich-Roller-Straße)...

Davon abgesehen im Großen und Ganzen gelungen.

 
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Reflektion des Ensembles im „Mirror Pavilion“ von Jeppe Hein auf dem Vorplatz.

Reflektion des Ensembles im „Mirror Pavilion“ von Jeppe Hein auf dem Vorplatz.





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