Eigentlich sollte es ein ganz gewöhnlicher Gewerbebau werden. Direkt an der Bahnlinie der Gemeinde Puurs in der belgischen Provinz Antwerpen steht seit kurzem ein merkwürdiger Zeitgenosse – vielleicht das, was man einen Eyecatcher nennt. Der Bau in der schwarz-weiß Optik der Neunziger hört auf den Namen KOP, entworfen hat ihn das Büro URA aus Brüssel. 15.000 Quadratmeter Lager- und 2.000 Quadratmeter Bürofläche verbergen sich unter dem gefalteten Dach. Es ist eine Skelettbauweise ganz im typischen Stil der Lagerhalle, die aber durch ihre eigenwillige Fassadengestaltung deutlich gebrochen wird. Drei verschiedenen Platten aus Aluminiumwellblechen bedecken die Konstruktion: graue, transparente und transluzente Elemente sind in einem zufälligen Rhythmus versetzt zueinander angeordnet.
Das Innere der Halle prägen die schlanken Stützen der Stahlbetonrahmen, besonders dominiert jedoch die auffällige, ja fast unruhige Fassade. Zur einen Front ist der Hallenbau komplett geschlossen; in Richtung Bahnlinie öffnet sich die Struktur. Zweigeschossige Bürobauten verschwinden hier unter dem Dach. Sie wurden auf Stelzen stehend wie Boxen unter das Dach geschoben und so in den Lagerhallenkomplex integriert.
Mit dem KOP-Gebäude in Puurs haben die URA-Architekten Yves Malysse, Kiki Verbeeck und Joost Verstraete, die vor ihrem Zusammenschluss in Büros wie MVRDV und OMA gearbeitet haben, für die Typologie Gewerbebau keine neue Form, aber mit Sicherheit einen experimentellen Ansatz realisiert.
Fotos: Filip Dujardin
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lars k | 07.12.2011 12:42 Uhrbelgische schokolade!!
finde ich super. architektur, die es versteht, mit billigen/einfachen mitteln viel für die raumwirkung zu erzielen, ist meines erachtens immer herausragende architektur. übrigens gerade hier auch bei einer bauaufgabe, die sonst mit architekten/archtiektur eher wenig zu tun hat! und an einer scheinbar besonders sensiblen stelle an der naht zwischen gewerbe- und grüngebiet. also wenn ich eine rating-agentur wäre, das hier wäre ein triple-A!!