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04.12.2023

Komposition in Holz

Büro- und Geschäftshaus in Kristiansand von Oslotre


Es ist längst kein Geheimnis mehr, dass man für die höchst ansprechend gestaltete und konsequente Nutzung von Holz nach Norwegen schauen muss. Aktuell sei der Blick in den äußeren Süden angeraten, genauer nach Kristiansand. Aus einem Gewerbepark in Küstennähe sticht ein sechsgeschossiges Geschäfts- und Bürogebäude hervor, für dessen Architektur, Innenarchitektur und Holzbauplanung das Team von Oslotre verantwortlich zeichnet.

Wer deren Website besucht, sollte den Ton einschalten. Die Waldgeräusche sind nicht nur sehr beruhigend, sie deuten auch auf das Spezialgebiet des Osloer Beratungs-, Ingenieur- und Architekturbüros hin: Brettsperr- und Brettschichtholz, beides selbstverständlich Teil der Konstruktion im jüngsten Projekt Lumber 4.

Das rückversetzte Erdgeschoss ist für Gewerbe vorgesehen, die fünf Obergeschosse sind als Büroflächen konzipiert. Die Konstruktion besteht aus Massivholz mit Stützen und Trägern aus Brettschichtholz, schlanke Holz-Beton-Verbunddecken erlauben große Spannweiten und gewährleisten den Brand- und Schallschutz. Die Konstruktion dockt an den massiven Erschließungsturm eines Nachbargebäudes an, wodurch die Büroebenen erschlossen und die seitliche Stabilität gesichert werden. Ein Atrium mit einer Massivholztreppe zwischen dem 2. und 3. Obergeschoss ergänzen die vertikale Verbindung. Im Erdgeschoss tritt die Struktur durch vertikale und diagonale Stützen deutlich hervor und lässt den kubischen Oberbau scheinbar schweben.

Dieser imponiert mit einer Fassade, an der sich Fensterflächen und vorgefertigte, gewölbte Holzelemente aus Kiefernholzlatten abwechseln. Die feuerfest und mit grüner Farbe behandelten Elemente schließen oben mit geraden Sohlbänken bzw. Traufen ab, sodass Schatten und Verwitterungsspuren auf den gebogenen Wandteilen sichtbar werden. Das Gebäude ist mit Holzfaserplatten gedämmt, weiß pigmentiertes Fichtenholz sowie Akustikplatten aus Holzwolle ergänzen die durchgängig sichtbare Verwendung des Naturwerkstoffs innen und außen.

Für Planung und Ausführung geben die Architekt*innen eine „Rekordzeit“ von 12 Monaten an. Die Baukosten exklusive Betonarbeiten für Fundament und Erschließungsturm werden mit umgerechnet rund 6,4 Millionen Euro (74,5 Norwegische Kronen) beziffert. Das Projekt entstand im Auftrag des Immobilienentwicklers Skeie eiendom. Zum Zeitpunkt der Fertigstellung 2023 waren die Flächen nach Angaben des Büros zu 90 Prozent vermietet. (sab)



Fotos: Kyrre Sundal
Christoffer Imislund


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