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18.09.2020
Ausgeschlachtet
Büro- und Empfangsgebäude bei Bordeaux von Sapiens Architectes
Das hinsichtlich seiner Einwohnerzahl überschaubare Pauillac ist einer der bekanntesten Weinorte Frankreichs. Am Ufer der Gironde-Mündung nördlich von Bordeaux gelegen, haben auf dem Gebiet der Kommune drei der fünf Grand Cru-Gewächse des Médoc ihre Heimat – weiß Wikipedia. Kein Wunder also, wenn am südlichen Rand von Pauillac seit letztem Jahr ein Weinhandelshaus in einem kleinen umgebauten Schlösschen residiert. Sapiens Architectes mit Büros in Paris und Montpellier waren für das Projekt verantwortlich.
Aber halt, der erster Eindruck täuscht: Keineswegs war hier ein Schloss Ausgangspunkt des Umbaus, sondern ein alter Schlachthof. Der lässt in seiner Hofanlage aber zumindest Elemente einer gemäßigten Revolutionsarchitektur erkennen, die bekanntlich selbst profanen Bauaufgaben eine repräsentative Form gab. Sapiens haben zudem das Ihre dazu beigetragen, dass die Anlage nun in formaler Hinsicht so präzise definiert in der Abendsonne steht. Ein Teil der Umfassungsmauer wurde durch Zäune ersetzt, um die Lage an der Gironde erfahrbar zu machen. Und die Gebäude selbst haben sie mit strenger Hand purifiziert.
Letzteres erfolgte beim Haupthaus vor allem durch den Rückbau des Daches, das nun bündig mit der Fassade abschließt. Ergänzt wurden außerdem größere Fensterformate ohne Unterteilung, was dem Ensemble einen zeitgenössischeren Akzent gibt. Ein Weg aus Betonplatten verbindet entlang der Peripherie des Hofes alle Gebäude. Die werden zum Teil einfach nur als Büros genutzt, sie umfassen aber auch einen großen Empfangsbereich im Mittelbau.
Im Inneren setzen Sapiens die Purifizierung konsequent fort. Von historischer Patina ist weit und breit nichts zu sehen, stattdessen gibt es weiße Wände und graue mineralische Böden. Mit bodentiefen Fenstern inszenieren die Architekt*innen außerdem einen visuellen Übergang zum hell bekiesten Hof. Die Besucher, die im Mittelbau empfangen werden, sind übrigens rein professioneller Natur. Das Weinhaus „Louis Vialard“ ist primär im internationalen Großhandel tätig, zu den größten Abnehmern gehören die EU und der asiatische Raum. Ein Ort für feuchtfröhliche Weinverkostungen gehörte daher nicht zum Programm des Umbaus. (sb)
Fotos: Atmospheriques narratives. Cyrille Weiner + Giaime Meloni
Aber halt, der erster Eindruck täuscht: Keineswegs war hier ein Schloss Ausgangspunkt des Umbaus, sondern ein alter Schlachthof. Der lässt in seiner Hofanlage aber zumindest Elemente einer gemäßigten Revolutionsarchitektur erkennen, die bekanntlich selbst profanen Bauaufgaben eine repräsentative Form gab. Sapiens haben zudem das Ihre dazu beigetragen, dass die Anlage nun in formaler Hinsicht so präzise definiert in der Abendsonne steht. Ein Teil der Umfassungsmauer wurde durch Zäune ersetzt, um die Lage an der Gironde erfahrbar zu machen. Und die Gebäude selbst haben sie mit strenger Hand purifiziert.
Letzteres erfolgte beim Haupthaus vor allem durch den Rückbau des Daches, das nun bündig mit der Fassade abschließt. Ergänzt wurden außerdem größere Fensterformate ohne Unterteilung, was dem Ensemble einen zeitgenössischeren Akzent gibt. Ein Weg aus Betonplatten verbindet entlang der Peripherie des Hofes alle Gebäude. Die werden zum Teil einfach nur als Büros genutzt, sie umfassen aber auch einen großen Empfangsbereich im Mittelbau.
Im Inneren setzen Sapiens die Purifizierung konsequent fort. Von historischer Patina ist weit und breit nichts zu sehen, stattdessen gibt es weiße Wände und graue mineralische Böden. Mit bodentiefen Fenstern inszenieren die Architekt*innen außerdem einen visuellen Übergang zum hell bekiesten Hof. Die Besucher, die im Mittelbau empfangen werden, sind übrigens rein professioneller Natur. Das Weinhaus „Louis Vialard“ ist primär im internationalen Großhandel tätig, zu den größten Abnehmern gehören die EU und der asiatische Raum. Ein Ort für feuchtfröhliche Weinverkostungen gehörte daher nicht zum Programm des Umbaus. (sb)
Fotos: Atmospheriques narratives. Cyrille Weiner + Giaime Meloni
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