Das Aachener Tivoli-Stadion ist ein Solitär aus dem Jahr 2009 mit markanten 45-Grad-Ecken, gelegen an einer Ausfallstraße zwischen Wäldchen, Sportplätzen und Möbelmarkt. Unmittelbar südlich an das Stadion anschließend hat jetzt der Energiedienstleister Trianel seine neue Unternehmenszentrale nach Plänen der Architekten von Gerkan, Marg und Partner (gmp) gebaut. Das Büro (Entwurf: Volkwin Marg und Christian Hoffmann mit Marek Nowak) hatte dazu im Jahr 2012 einen entsprechenden Wettbewerb gewonnen.
Die Architekten reagieren auf den benachbarten Großbau ihrerseits mit einem in sich abgeschlossenen Solitär. Auf einem trapezoiden Grundriss errichteten sie einen elegant-weißen, viergeschossigen Bürobau für 430 Mitarbeiter, dessen Mittelachse sich am Stadion orientiert. Geprägt wird das Äußere durch horizontal verlaufende Sonnenschutzlamellen und Fassadenbänder aus weiß lackiertem Aluminium. Die Architekten strebten dabei ausdrücklich „hohen Wiedererkennungswert“ und „Adressbildung“ an.
Während das Erdgeschoss mit Cafés, einem Auditorium und einer Bibliothek hauptsächlich öffentlich genutzt wird, bestehen die darüber liegenden Geschosse aus flexibel teilbaren Büroflächen. Diese gliedern sich um ein zentrales Atrium herum, durch das sich Blickbeziehungen über mehrere Ebenen ergeben. Treppen und Stege sorgen hier für kurze Verbindungen.
Die weißen Fassadenbänder setzen sich im Inneren an der Galeriefassade fort, auch sind alle Stahlbauteile innen weiß lackiert. Einen Kontrast dazu bilden dunkle Teppichböden in den Büros und dunkler Naturstein in den öffentlichen Bereichen. Schöne neue Energiewelt: Im Zentrum der Anlage wird auf einem 800 Quadratmeter großen „Trading Floor“ rund um die Uhr mit Gas und Strom gehandelt.
Ein auffallendes und gefallendes Gebäude wie aus dem Karosseriedesign, das in dieser zerrissenen städtebaulichen Situation seinen Zweck erfüllt: die Stadt – auch virtuell – mit Energie zu versorgen. (-tze)
Fotos: Hans-Georg Esch
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Wolf Peter | 16.09.2014 13:00 Uhrirgendwie
Nichts Aufregendes, nichts Extraordinäres, sondern es soll eine gute, eine hohe Durchschnittsqualität haben.
aus
22.12.2004
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Die Architektur von Hamburg nach der Zerstörung 1943/44
Von Adolf Stock
eben hanseatische Architektur