In München setzten sich - nach dem vorläufigem Wahlergebnis - am 21. November 2004 bei einem Bürgerentscheid die Gegner der örtlichen Hochhauspläne durch.
Mit 101.687 Stimmen bei erforderlichen 92.000 sprach sich eine Mehrheit der Wähler dafür aus, dass auch in den Randgebieten Münchens Hochhäuser nur dann zulässig sind, wenn sie die Höhe der Frauenkirche nicht überschreiten. Dies Entscheidung ist gleichbedeutend mit Festlegung der Bebauungsgrenze auf 99 Meter.
Zur Diposition stehen damit auch zwei aktuelle Projekte, die nach der Entscheidung deutlich verkleinert oder vielleicht ganz umgeplant werden müssen. Es handelt sich dabei zum einen um zwei Hochhäuser (einen 112 und einen 148 Meter hohen Turm) des Kölner Architekturbüro Jaspert und Steffen. Die beiden projektierten Hochhäuser sollten einen vorhandenen Turm auf dem Siemensareal in Sendling flankieren. Als Bestandteile eines landschaftsplanerischen Wettbewerbs im Jahr 2002 für das gesamte Unternehmensareal entworfen, sollten sie dem städtebaulichen Ensemble als Wahrzeichen dienen (siehe BauNetz-Meldung vom 28. 1. 2002).
Das zweite nun zu überarbeitende Projekt besteht aus den Neubauplänen der Konzernzentrale des Süddeutschen Verlags. Die Berliner Architekten Gewers, Kühn und Kühn entwarfen hier einen 145 hohen Büroturm für insgesamt 2.000 Arbeitsplätze im Osten Münchens (siehe BauNetz-Meldung vom 12. 3. 2002).
Die Gegner der Hochhausprojekte befürchteten „eine Verschandelung der einzigartigen Münchner Stadtsilhouette mit dem malerischen Alpenblick“. Zu ihren Wortführern zählt der ehemalige Oberbürgermeister Georg Kronawitter.
Der amtierenden Oberbürgermeister Christian Ude dagegen sieht die Entscheidung „als herbe Schlappe für den Wirtschaftsstandort München“.
Die Süddeutsche Zeitung hatte in ihrer Wochenendausgabe vergeblich dazu aufgerufen, München „vor seinen Rettern zu retten“ und „Nein“ zu den Hochhausbeschränkungen zu sagen.