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30.09.2022
Aufregung um den Berliner Molkenmarkt
Bündnis fordert klare Entscheidung
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arcseyler | 02.10.2022 09:32 Uhrhallo Ixamotto
ich vermisse deine konstruktive Kritik. Das mit "essentialistisch" war gut.
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stauBmeier | 01.10.2022 19:27 UhrOch,
die wählen doch eh bald neu in Berlin,
da die noch nicht einmal das können.
Wer wundert sich da noch über irgendwas.
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ixamotto | 01.10.2022 10:49 UhrBeim Durchlesen nicht nachgedacht?
@1:
Das hinter dem Bündnis rund um die sog. 'Berlin-Plattform' dezidierte Kritiker*innen der baukulturellen oder besser: architektur- und stadtentwicklungspolitischen Agenda von Petra Kahlfeldt stecken, die sich schon gegen ihre Berufung als Senatsbaudirektorin ausgesprochen haben, ist kein Geheimnis. Und dass zu diesem Kreis auch Mathias Sauerbruch gehört, auch nicht. Das gab es also eigentlich nichts zu durchschauen, weil es sowieso jede*r weiß.
Dass nun unterschiedliche kulturelle und politische Auffassungen zur Stadtentwicklung öffentlich ausgetragen werden und dass dazu auch Bündnisse und Aufrufe als Multiplikatoren zur Verbreitung der eigenen Auffassungen genutzt werden, ist doch eigentlich kein unlauterer Vorgang. Sondern Bestandteil einer pluralen Demokratie. "Öffentlichkeit" besteht ja nicht nur aus Parlamenten, Printmedien und Fernsehanstalten...
Was allerdings ein unlauterer Vorgang ist:
Eine Vorgabe zum Auswahlmodus eines Siegerentwurfs in einem öffentlichen und drei Jahre mit öffentlichen Geldern finanzierten Verfahren zu machen, an die man sich genau nicht mehr erinnern möchte, wenn sich in der Jury abzeichnet, das der Entwurf, den man selbst favorisiert, keine Mehhrheit bekommen wird.
Genau das hat Frau Kahlfeldt aber getan. Und genau so kann sie mit einem öffentlichen Amt nicht tun. Hier hat sie nämlich in ihrer Zuständigkeit und als demokratisch legitimierte Instanz die Einhaltung der Vorgaben solcher Verfahren zu gewährleitsten. Denn wer soll es sonst tun?
Mit ihrem Handeln sorgt Kahlfeldt nun nicht nur dafür, dass weiter Steuermittel verprasst werden, wo eine Entscheidung längst überfällig ist (nach ca. 30 Jahren Debatte um den Molkenmarkt). Sie demonstriert auch, was geschieht, wenn Juryentscheidungen und Wettbewerbe vollkommen der persönlichen Vorlieben und Willkür Einzelner unterworfen werden.
Vor allem führt sie aber auch – und das ist viel schlimmer – öffentliche Beteiligung per se ad absurdum und schwächt damit nachhaltig das sowieso schon schwindende Vertrauen in die Möglichkeiten transparenter und demokratischer Entscheidungsfindungsprozesse. Das ist tatsächlich ein politischer Skandal, gerade weil er so durchschaubar ist. Und dagegen muss politisch mobilisiert werden. Auch wenn das nur die "üblichen Verdächtigen*innen" tun, wie Sie sie verächtlich nennen.
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A.I. | 01.10.2022 09:21 UhrKahlfeldt spricht unwahr
Kahlfeldts eigene Worte bei dem Zwischenkolloquium:
"Die abschließende Jurysitzung soll im Juli 2022 stattfinden. Im Ergebnis soll dann eben ein Konzept ausgewählt werden, dass den wirklich zahlreichen Anforderungen bestmöglich / diese Anforderungen löst, und von allen Beteiligten dann auch mitgetragen wird. Das prämierte Konzept wird dann Grundlage sein für die sogenannte Charta Molkenmarkt."
Das kann jeder bei Youtube einsehen, Zwischenkolloquium Molkenmarkt.
Wenn Sie jetzt plötzlich behauptet, dass eine Entscheidung nie vorgesehen sei, lügt sie ganz einfach, schadet der Glaubwürdigkeit des Berliner Senats und verstößt gegen die Auslobung dieses partizipativen Werkstattverfahrens, an deren Ende eines der beiden Entwürfe als Grundlage einer Charta für die Entwicklung am Molkenmarkt stehen sollte.
Freifläche Molkenmarkt in Berlin-Mitte: seit 2019 untersuchen Archäolog*innen die baulichen Überreste der Stadtgründung Berlin-Cöllns aus der zweiten Hälfte des 12. Jahrhunderts.
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Hinrich Schoppe | 04.10.2022 14:56 UhrSchade
Wirklich sehr schade, was Frau Kahlfeldt dort anrichtet.
Ich hatte - jenseits aller stilistischen Themen, die ich mit der Dame habe - auf eine gewisse Art Grandezza und Souveränität auf Ihrer Seite gehofft. Die ich auch eigentlich von ihr kenne. Was ist da los? Vielleicht gibt es ja einen guten Grund, den wir alle nicht kennen?
Wir können alle über Architektur trefflich streiten, aber es gibt Qualität, sowohl auf der einen wie der anderen Lagerseite, die allgemein anerkannt werden sollte.
Diese hat jemand, der diesem Amte innewohnt anzuerkennen und umzusetzen, ob sie persönlich gefällt oder nicht. Den Sachverhalt hat jeder Architekt mehr oder weniger zu "erleiden". Mach das Beste draus!
Und natürlich ruft der jetzige Vorgang die üblichen Verdächtigen auf den Plan, wen denn sonst? Die "Ewiggestrigen" - man verzeihe mir meine Polemik - werden tunlichst nichts dazu sagen und sich vermutlich die Hände reiben. Ich nenne keine Namen, auch keine der Teilnehmenden.
Also:
Um weiteren Schaden am Amt wie an unserer Profession allgemein abzuwenden gilt es jetzt - wie es so schön heißt - "das gilt ab sofort, unverzüglich" zurückzurudern, eine Entscheidung zu fällen und endlich die Arbeit zu erledigen, die das Amt bedeutet.
Ich für meinen Teil bin es leid, mich ständig für meine Kollegen in entscheidenden Positionen rechtfertigen zu müssen. Zumal es die irgendwann wegen solcher Geschichten nicht mehr geben wird. Vielleicht aus gutem Grund.
Danke