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26.03.2010
2G: Sauerbruch Hutton
Bücher im BauNetz
Seit 1997 hat der spanische Verlag von Gustavo Gili bereits 52 Ausgaben seiner sympathischen und liebevoll gestalteten Publikations-Reihe „2G“ herausgebracht. Ähnlich wie das „große Vorbild“ El Croquis widmet sich eigentlich jede Ausgabe dem Schaffen von nur einem Büro, einige Ausnahmen waren die thematischen „Dossiers“ über junge spanische Architekten, über neue Landschaftsarchitekten oder über „Bauen in den Bergen“.
Unter den mit einer Einzelausgabe geehrten Architekten finden sich sowohl feste Größen des weltweiten Architekturschaffens wie Chipperfield, Toyo Ito, Ofis oder Valerio Olgiato – eine Doppelausgabe hat sich sogar einmal mit dem Werk von Mies van der Rohe beschäftigt. Es finden sich aber auch weniger bekannte Newcomer wie BKK-3, Waro Kishi, Craig Ellwood oder Sou Fujimoto.
Aus Deutschland hatten es bislang nur Hild und K (#42) in diese Auswahl geschafft – dieses Alleinstellungsmerkmal haben sie mit dem Erscheinen der 52. Ausgabe allerdings verloren, denn diese ist Sauerbruch Hutton gewidmet. Während Matthias Sauerbruch und Louisa Hutton in Deutschland seit der Fertigstellung des GSW-Hochhauses in Berlin 1999 zu den „üblichen Verdächtigen“ gezählt werden können, sind beide international immer noch relativ unbekannt. Noch. Denn in dieser ausgesprochen schönen Publikation – die farbige Architektur von Sauerbruch Hutton wird durch die hellblau gesetzten englischen Texte aufs wunderbarste ergänzt – wird auch deutlich, dass die gelungenen Realisierungen des Büros eben vor allem in Deutschland stehen: Neben dem GSW-Hochhaus sind das vor allem die Experimentalfabrik in Magdeburg, das Umweltbundesamt in Dessau und die Sammlung Brandhorst in München.
Es sind vor allem die kommenden Projekte, die das Büro nun auch international auf die Bühne stellen werden: Mailand, Helsinki, Kopenhagen und die gerade fertig gestellte Universität in Sheffield werden in diesem Buch bereits gezeigt. Das Buch ist also bei den neueren Projekten erstaunlich aktuell, zeigt aber vor allem in den guten Essays von Barry Bergdoll (MoMA New York) und Philip Ursprung (ETH Zürich) den Zusammenhang auch zu den älteren Arbeiten.
Jedes Projekt wird ausführlich mit Bildern, Plänen und Texten auf englisch und spanisch dokumentiert. Und noch etwas wird dabei klar: Ganz selten begegnet einem im Portfolio eines Architekten solch ein gelungener und stilsicherer Zusammenhalt. Sauerbruch Hutton gelingt es, neben dem Beharren auf der expressiven Farbgestaltung auch die Komponenten des nachhaltigen Bauens und des gelungenen Details immer im Auge zu behalten und integrativ zu lösen. Das führt zu durchweg gelungener und überzeugender Architektur. Insgesamt als Übersicht über eines der sicherlich souveränsten Architektubüros in Deutschland sehr empfehlenswert. (fh)
Zum Thema:
Beiträge über Bauten von Sauerbruch Hutton im Baunetz Wissen: Museum Brandhorst in München, Umweltbundesamt in Dessau, GSW Hochhaus sowie Feuer- und Polizeiwache in Berlin und das Rathaus in Hennigsdorf
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