Gleich zwei Bücher sind kürzlich im Birkhäuser-Verlag über die Architektenfamilie Olgiati erschienen: zum einen ein Bildband in gewohnt ästhetischer Olgiati-Manier über das Wohnhaus der Familie im schweizerisches Kanton Graubünden, zum anderen die Wiederauflage der 1977 erschienenen und seit langem vergriffenen Werkausgabe Rudolf Olgiatis (1910-1995).
Die erste Veröffentlichung erscheint anlässlich der Ausstellung im Gelben Hauses (eines Projekts von Valerio Olgiati) in Flims „Dado – gebaut und bewohnt von Rudolf Olgiati und Valerio Olgiati“, die das Leben und Wirken der beiden Architekten am Beispiel vom eigenen Wohnhaus und Atelier dokumentiert (siehe BauNetz-Meldung vom 8. Dezember 2009).
Dado, rätoromanisch für „draußen – äußerer Dorfkern“, ist der Name des Wohnhauses der Olgiatis, das Rudolf Olgiati 1931 erworben und in dem der Architekt sein Leben lang seine architektonischen Gedanken und Ideen umgesetzt hat. Nach dem Tode seines Vaters baute Valerio Olgiati das Haus um und errichtete an der Stelle des ehemaligen Stalls sein Architekturbüro.
Der Bildband zeigt anhand von Plänen und zahlreichen Fotos, wie sich Gebäude und Innenräume im Laufe der Zeit und durch seine unterschiedlichen Bewohner gewandelt haben.
„Dado: Gebaut und bewohnt von Rudolf Olgiati und Valerio Olgiati“
Katalog hrsg. von Selina Walder.
Birkhäuser Verlag, Basel 2009/10,
100 Seiten mit 40 farbigen ganz- bzw. doppelseitigen Abbildungen & 30 farbigen ganzseitigen Plänen, broschiert
49,90 Euro
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Der Nachdruck der vergriffenen Originalausgabe „Die Architektur von Rudolf Olgiati“ der ETH Zürich von 1977 zeigt das reiche Werk des Graubündener Architekten.
Rudolf Olgiati hat seit der Mitte des 20. Jahrhunderts eine Synthese zwischen der Bündner Bautradition, klassischer griechischer Architektur und einer Moderne, die sich an Le Corbusiers Denken und Bauen orientierte, entwickelt.
Er baute vorwiegend Einfamilienhäuser, häufig Zweitwohnsitze im gebirgig ländlichen Graubünden, hauptsächlich in Flims und Umgebung. Das Buch versprüht den Charme seiner Zeit, der 1970er, hat aber ob seines Inhalts und seiner Gedanken nichts von seiner Aktualität verloren. Empfehlenswert!
„Rudolf Olgiati“
Thomas Boga. Die Architektur von Rudolf Olgiati. Nachdruck der Originalausgabe von 1977
Birkhäuser Verlag, Basel 2010
Softcover, Querformat 292 Seiten durchgehend mit teils farbigen, teils ganzseitigen Abbildungen & Zeichnungen, broschiert. Mit einem beigelegten chronologischen Faltblatt.
69,00 Euro
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