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14.10.2009
Textile Architektur
Bücher im BauNetz
Dem Bau-„Stoff“ Textil wird oft eine sinnlich erfahrbare, poetische Ästhetik nachgesagt. Das Material kann leicht, flexibel, dynamisch, transparent oder blickdicht, dünn und zart oder dick und voluminös wirken. Historisch betrachtet, haben Textilien lange Zeit den Nomaden als „dritte Haut“ gedient. Im gerade erschienenen Buch „Textile Architektur“ aus dem Jovis-Verlag wird untersucht, ob Baumwoll-, Leinengewebe oder anorganische Glasfasern in Zeiten fester Behausungen, neuer Technologien und des Klimaschutzes überhaupt noch Relevanz als Baustoff haben.
Textilien verändern Architektur je nach Einsatzgebiet temporär oder dauerhaft. Und Textilien reagieren: auf Wind, Licht, Temperatur oder Akustik. Die Einsatzgebiete textiler Fassaden, Vorhänge oder Wände sind vielfältigst: Ein elektrisch betriebener Riesenschirm spannt sich über einen Innenhof, flexible Stoffbahnen ersetzen feste Wände, eine luftgefüllte Blase wird zum Veranstaltungssaal. „Textilien gehören zu den zukunftsträchtigsten Materialien in der Architektur“ ist das klare Statement der Autorin, die hier ein gut recherchiertes, stark bebildertes, zweisprachiges Fachbuch auf den Markt bringt.
Gegliedert nach der Verwendung stofflicher Baumaterialien in der Architektur als vertikaler, horizontaler oder dreidimensionaler Raumabschluß erfährt man im Buch nach einem jeweils geschichtlichen Überblick mehr über Konstruktion und Funktion (Außenvorhang, Vorhangwand, Raumteiler, Raum-in-Raum). Im Anschluß an jedes Kapitel veranschaulichen aktuelle Projekte die Allround-Fähigkeiten des Materials. Rem Koolhaas, Herzog de Meuron, Kengo Kuma, Kempe Thill oder Graft Architekten haben sich mit der Variationsbreite textiler Architektur auseinandergesetzt und zeigen das Geheimnisvolle des Gewebes. Ein Buch, das inspiriert.
Zum Thema:
Textile Architektur
Sylvie Krüger
englisch/ deutsch
Jovis Verlag
49,80 Euro
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