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01.01.1996

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Norman Foster - Buildings and Projects, Volume 4: 1982-1989

Bücher im BauNetz


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„Foster in the 80‘s" – Imagewandel und „corporate design"
Mit den ersten drei Bänden seiner Monographie „Norman Foster - Buildings and Projects“ setzte Norman Foster neue Maßstäbe: Die Reihe beeindruckt durch perfektes Layout, eingestreute Zitate aus Architekturzeitschriften, Essays, die Fosters Architektur hinaus in einem größeren Rahmen stellen – kurz: eine ästhetische Aufmachung, die schon auf den ersten Blick Qualität und Professionalität suggeriert.
Nach siebenjähriger Pause liegt nun der vierte Band vor. Deyan Sudjics hellsichtige Einleitung vermittelt ein klares Bild der 80er Jahre, in denen das Büro zweimal umzog und sich mit über 100 Mitarbeitern neu definieren mußte. Sprach man anfangs noch vom Unerwarteten in jedem neuen Entwurf, so vollzog sich allmählich der Übergang zum „corporate design“, „einer ästhetischen Disziplin, die den Arbeiten eine eindeutige Unterschrift verlieh, einen Zusammenhang von einem Projekt zum nächsten“.

Allseits Bekanntes
Viele Projekte in diesem Band setzen sich verstärkt mit ihrem Kontext auseinander: mit alter Bausubstanz (Carré d’Art; Sackler Galleries), städtischem Kontext (BBC) und dem Thema Erweiterung (Sainsbury Centre). Lange nach Fertigstellung der Projekte vermag die Monographie dem Gefühl „schon gesehen“ jedoch nur wenig hinzuzufügen, dies ist sicher durch den Allumfassenheits-Anspruch der Reihe mitverschuldet: Jedes Projekt wird in der gleichen Breite, Ernsthaftigkeit und Aufmachung präsentiert, mit der Seitenanzahl als einziger Gewichtung. Länge des Textes und Größe der Abbildungen scheinen sich eher aus dem Layout als einem inhaltlichen Zusammenhang abzuleiten.

Monographie oder Bürochronik?
Die einzelnen Texte sind vom Typus oft nicht kenntlich gemacht, unterscheiden sich aber stark im Tonfall. „Hofchronisten“ setzen Fosters intuitive „Schlüsselreaktionen“ zum späteren Entwurf in Beziehung und berichten von „exzellenten Mittagessen“ und sympathischen Bauherren. Euphorische Kritiker stufen Norman Foster überzeugt als den „modernsten der modernen Architekten“ ein und wissen, was „Mies“ Bewunderndes über die neue Erschließung der Sackler Galleries gesagt hätte. Erst am Ende eines 17-seitigen Textes über das Riverside Development, und damit über Foster Associates’ neues Büro, stellt man fest, daß in diesem Text „Sir Norman“ selbst das Wort ergriffen hatte. Durch zu viele widersprüchliche Ansprüche erfüllt der neue Band der Monographie hauptsächlich den einen, die repräsentative Reihe für die Bibliothek und das gelegentliche Blättern würdig fortzusetzen.
Carola Ebert

Ian Lambot (Herausgeber)
248 Seiten mit ca. 600 Abbildungen, Text englisch,
Birkhäuser, Basel Berlin Boston 1996
ISBN: 3-7643-5428-3


 
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