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13.06.2008
Jubelband zum Vierzigsten
Bücher im BauNetz
Norman Fosters Arbeit als Architekt an dieser Stelle vorzustellen wäre absurd. Das weiß auch diese beeindruckende Publikation, die sicher nicht für Menschen gedacht ist, die die Architektur des international renommierten und unwahrscheinlich oft ausgezeichneten Büros Foster+Partners noch nicht kennen. Der Doppelband „Foster 40“ möchte feiern: 40 internationale Projekte, 40 Themen der Fosterschen Entwurfsarbeit und 40 Jahre seit der Bürogründung in London. Und man lässt sich gerne mitreißen von den Feierlichkeiten, wenn sie einem so appetitlich angeboten werden: Nimmt man die beiden Bücher aus der Box, in der sie geliefert werden, stellt man fest, dass der Metalleinband der beiden Bände über ein Gelenk verbunden ist. So kommen beide Bände untereinander auf dem Tisch zu liegen und man kann bequem in beiden parallel blättern – die „Themen“ des einen Buchs kombinieren sich so immer neu mit den „Projekten“ des zweiten. Eine Navigationsleiste bietet Vorschläge zum Kombinieren der Projekte mit den Themen, aber natürlich bieten sich auch darüber hinaus Schnittmengen und oft überraschende Querverweise. Die Auswahl der 40 Projekte beschränkt sich, einer Feierstunde angemessen, auf die ganz großen Entwürfe: In chronologischer Reihenfolge blättert man vom IBM-Hauptsitz in Cosham (1971) und dem Vertriebszentrum für Renault (1982) zum Sainsbury Centre und dem Londoner Flughafen Stansted (beide 1991). Der Umbau des Berliner Reichstags (1999) darf nicht fehlen, ebenso wenig die Millenium Bridge in London (2000) und mit dem Beijing International Airport (2008) das nach der Grundfläche derzeit größte Einzelgebäude der Welt. Die zunehmende Internationalisierung des Baugeschäfts lässt sich wunderbar nachvollziehen: Seit Ende der 1990er Jahre heißen die Bauplätze nicht mehr Europa, sondern Asien. Einzige Überraschung: der Entwurf für die Hochsee-Yacht „Izanami“ (1993). Bei den Themen werden in kurzen Texten und illustren Skizzen von Foster Ideen seiner Entwurfsarbeit vorgestellt: Nachhaltigkeit, Transparenz, Natur, Licht oder Maschine. Wenn aber plötzlich auch die Konstruktionsdetails eines von Foster entwickelten Klapprads mit dem Bankgebäude in Hongkong kombiniert werden können, dann öffnen sich wirklich interessante Überschneidungen. Was in diesem Zusammenhang nicht unerwähnt bleiben sollte, ist der stolze Preis der Publikation: 150 Euro. Diese Edition richtet sich insofern wirklich besonders an die größten Fans von Norman Foster.
(fh)
„Foster 40“, herausgegeben von
David Jenkins, englisch, „Projects“,
312 S. und „Themes“, 240 S., leinengebundene
Bücher im Metallcover,
inklusive Box. Prestel Verlag,
München, Berlin, London, New
York, 2007. ISBN 3791337955
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