Das Bauhaus in Weimar, Dessau und Berlin (1919-1933) wollte mit seinen umfassenden künstlerischen Reformversuch im Verständnis der Moderne auch die Architektenausbildung neu beleben. Die Baulehre am Bauhaus, die hier erstmals in einem Überblick beschrieben wird, war von Anfang an als eine zentrale Ausbildungskomponente gedacht, konnte aber erst in der Dessauer Periode als einen solche realisiert werden.
Vor dem Hintergrund der Bauhausidee gewann das Entwerfen, das hier von den weltbekannten Architekten Walter Gropius, Hannes Meyer, Mies van der Rohe, Ludwig Hilberseimer und anderen gelehrt wurde, durchaus eine neue Qualität. Eine vergleichende Dokumentation und Analyse von Zahlreichen überlieferten Studienarbeiten zeigt die Entwurfsmethoden und die Gestaltungsprinzipien in der Realität des Bauhauses und vermittelt für uns heute ein Bild, dass das Experimentelle und die Schwierigkeiten sichtbar macht, aber auch die Modernität im Vergleich zu anderen Architekturhochschulen dieser Zeit. So war das Bauhaus keineswegs einförmig, und pur rationalistisch, sondern bot ganz verschiedenen Modellen Raum, die zum Teil auch heute noch diskussionswürdig sind. Zudem werden einige ausgewählte Studiengänge vorgestellt, die uns die Vielfalt der Bildungswege von Bauhaus-Architekten vor Augen führen und so unsere Kenntnisse über das Bauhaus erweitern.
Klaus-Jürgen Winkler
168 Seiten, gebunden, mit zahlreichen Zeichnungen und Fotos, Format 25,3 x 20,5 cm, EUR 32,00
Bauhaus-Universität Weimar - Universitätsverlag , Weimar 2003
ISBN: 3-86086-184-2