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14.11.2013

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WDVS. Ein Diskussionsbeitrag von Hild und K

Bücher im BauNetz


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Sie nennen es einen „Diskussionsbeitrag“, aber es ist doch vor allem ein Buch mit 112 Seiten und letztlich: eine Monographie. Denn die gemütlich dick verpackten Seiten zeigen im Hauptteil elf realisierte Projekte und drei Wettbewerbsbeiträge von Hild und K Architekten. Das sei vorab geklärt.

Denn: Nach einem ersten „Schwindelgefühl“ entpuppt sich das Buch als hochinteressant, widmet sich die Publikation doch einem ganz speziellen thematischen Ausschnitt aus dem Portfolio der Münchner Architekten – man könnte sagen, für WDVS sind die am dicksten verpackten Gebäude ausgewählt worden. Aber es ist mehr als nur „Deutschlands dickstes Haus“, es geht um eine Architektur, in der die verschiedenen Formen von Wärmedämmverbundsystemen nicht nur als lästige, staatlich geförderte Pflicht abgehakt werden, sondern die versucht, sie zur Grundlage der (Fassaden-)Gestaltung zu machen.

Hild und K sprechen von einem „Tabuthema“ und müssen sich erst einmal distanzieren: „Damit man uns nicht falsch versteht: Wir sind beileibe keine glühenden Verfechter von Wärmedämmverbundsystemen. Trotzdem sind wir der Ansicht, dass Architekten nicht darum herum kommen, sich mit dem Material auseinanderzusetzen.“ Zum Glück geht es aber im ganzen Rest des Buchs keineswegs mit ausgestreckten Fingerspitzen ans WDVS – nein, hier wird mit vollen Händen zugegriffen.

Um die Grundthese zu diskutieren, haben sich die Architekten ein paar Gesprächspartner gesucht. Bereits das erste, ausführliche Gespräch mit Arno Lederer und Jórunn Ragnarsdottir darüber, ob das WDVS eine „architektonische Chance“ sein könne, ist eine helle Freude. Es ist genau wie das Buch: neugierig, offen, mit Humor und Spaß an der provokanten Frage; das setzt sich auch in den Gesprächen mit den Bauingenieuren und „Dämmungs-Experten“ Gerd Hauser und Andreas Holm sowie mit dem Architekten und Denkmalpfleger Thomas Will als „ideengeschichtliche Spurensuche“ fort. Wo fing das mit dem WDVS eigentlich an?

Natürlich: Hild und K sind nicht die ersten Architekten, die sich mit diesem Thema beschäftigen und einen positiven Zugang suchen. Je mehr man in diesem „Diskussionsbeitrag“ blättert und liest und die elf Projekte (die mit einer dem Verlag angemessenen Liebe zum technischen Detail präsentiert werden) studiert, desto mehr begreift man, dass hier eben auch schon seit 2004 mit großer Freude Baubeispiele realisiert werden, die insbesondere in der Serie wirken. Da wird mit Farbe und Struktur gearbeitet, mit Reliefs, Verläufen und einem Wechsel von gedämmten und ungedämmten Flächen. Anspruchsvolle Architektur und WDVS lässt sich verbinden.

Insofern ist es dann am Ende zwar immer noch eine Monographie, aber eben auch: ein Diskussionsbeitrag. Informativ, überraschend und in dieser Form auch inspirierend. Mal schauen, wer diesen Ball aufnimmt – und wohin er dann möglicherweise geschossen wird. (Florian Heilmeyer)

WDVS – Ein Diskussionsbeitrag von Hild und K
Herausgegeben von Christian Schittich
Edition Detail, München 2013
Hardcover, 112 Seiten
39 Euro


Zum Thema:

shop.detail.de


 
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