Schon Walter Benjamin stellte fest: „Jeder wird die Beobachtung haben machen können, wie viel leichter ein Bild, vor allem aber eine Plastik, und nun gar Architektur, im Photo sich erfassen lassen als in der Wirklichkeit.“ Architektur und Fotografie greifen seit Ende des 19. Jahrhunderts ideologisch ineinander und sind eng miteinander verbunden.
In Zusammenarbeit mit dem Fotomuseum Winterthur ist nun eine Publikation zur laufenden Ausstellung „Concrete – Fotografie und Architektur“ entstanden, die diesem Thema auf dem Grund geht. Von Talbot bis Koolhaas zeigt sie über 200 Fotografien und Abbildungen aus dem 19., 20. und 21. Jahrhundert – von William Henry Fox Talbot, Domenico Bresolin und Charles Marville über Germaine Krull, Lucia Moholy bis zu Julius Shulman und zu zeitgenössischen Positionen wie Georg Aerni, Iwan Baan, Luisa Lambri und Hiroshi Sugimoto, darunter Gebäude aus Beton und Stein sowie Konstruktionen aus Glas und Stahl.
Ohne Zweifel kann man diesen 400-seitigen Katalog als neues Standardwerk zur Architekturfotografie bezeichnen. Die ebenso intensive wie vielfältige Beziehung von Architektur und Fotografie wird in kenntnisreichen Texten, in einem Expertengespräch und mit Bildern von zahlreichen Fotografen thematisiert, u.a. von Siegfried Giedion, Jakob Tuggener, Germaine Krull, Paul Strand, Walker Evans, Georg Aerni, Andreas Gursky, Hiroshi Sugimoto, Gordon Matta-Clark, Balthasar Burkhard oder Robert Venturi und Denise Scott Brown.
Concrete – Fotografie und Architektur
Hrsg. von Daniela Janser, Thomas Seelig und Urs Stahel
in Zusammenarbeit mit Eva Kurz, Therese Seeholzer
und Corinna Unterkofler
Scheidegger & Spiess, 2013
Deutsch und Englisch
Gebunden; 440 Seiten
156 farbige und 157 sw-Abbildungen
58 Euro
Die Ausstelllung „Concrete – Fotografie und Architektur“ ist noch bis 20. Mai 2013 im Fotomuseum Winterthur zu sehen.
Zum Thema:
www.scheidegger-spiess.ch