Sie sind das Wundermittel unserer Zeit. Schnell rein, eingreifen, schnell raus. Große Wirkung mit wenig Aufwand. Im Krieg, in der Kunst, in der Stadtentwicklung, im therapeutischen Bereich. Man kann lang und breit über Interventionen sprechen, aber wer hätte gedacht, dass sich damit gleich ein ganzes Buch füllen lässt? Von Aktivismus bis Zufallsintervention nähert sich das „Glossar der Interventionen“ nun diesem Begriff in all möglichen Kontexten. Was genau bedeutet intervenieren eigentlich? Welche künstlerischen, architektonischen und städtebaulichen Interventionen sollte man kennen und was ist eine Interventionsklage? Von der Genfer-Nicht-Intervention über eine Tuschezeichnung des Düsseldorfer Künstlers Karl Schwesig, bis hin zur paradoxen Intervention als Methode der systematischen Psychotherapieder 1970er Jahre – dieses Buch erklärt alles.
Eine bessere Zukunft, Klimakapseln und der Berliner Atlas paradoxaler Mobilität: Friedrich von Borries hat ein Faible für thematische Sammlungen. Als Zwischenergebnis des Forschungsprojektes „Urbane Interventionen“ ist nun kürzlich das Glossar der Interventionen erschienen. Es ist eine „Suchbewegung im Feld der Pflegecremes und Erziehungsratgeber, der Wirtschaftslexika und Kunstkataloge, der Philosophietraktate und militärischen Lageberichte, der Protesthandbücher und UN-Resolutionen“ heißt es auf dem Rückkarton. Die Sammlung erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit, sondern soll vielmehr eine Suchbewegung widerspiegeln, die den heterogenen Konnotationen und Gebräuchen des Begriffs nachspürt. Was aber macht man nun genau mit diesem schicken schwarz-weißen Taschenbüchlein? Nachschlagen und Nachdenken! (jk)
Glossar der Interventionen
Annäherung an einen überverwendeten, aber unterbestimmten Begriff
Friedrich von Borries, Christian Hiller, Daniel Kerber, Friederike Wegner, Anna-Lena Wenzel
Merve Verlag, Berlin 2012
232 Seiten, broschiert
17 Euro
Zum Thema:
www.friedrichvonborries.de
www.merve.de