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20.02.2012
Sadar + Vuga: A Review
Bücher im BauNetz
Slowenien im April 2011. Sieben Architekten machen eine Busreise und diskutieren über Land, Leute und Architektur. Aber nicht ohne Ziel – Simon Hartmann (HHF Architekten), Mark Lee (Johnston Marklee), Jörg Leeser (BeL Associates), Jacob van Rijs (MVRDV) und Philip Ursprung (ETH Zürich) reisen gemeinsam mit Ilka und Andreas Ruby (textbild/ Ruby Press) zu den Projekten der slowenischen Architekten Sadar + Vuga: Zum roten Fernsehstudio in Nova Gorica, zur Slowenischen Industrie- und Handelskammer mit seiner von grün bis orange changierenden Fassade, zum Warenhaus „Dom Mueller“ in Ljubljana mit seiner reflektierenden Moiréhaut oder zum ufoartigen Sportstadion, das auch den Buchtitel ziert.
Sadar Vuga Architekten konnten in den vergangenen 15 Jahren fast jeden großen Wettbewerb des Landes für sich entscheiden. Den Großteil ihrer bisher realisierten Projekte haben die Architekten in Ljubljana gebaut – Jurij Sadar und Bostjan Vuga haben das Gesicht der slowenischen Hauptstadt so geprägt wie nur wenige Architekten zuvor. Mit ihren konzeptionellen Ansätzen haben Sadar Vuga eine ganze Generation junger slowenischer Architekten geprägt, und eine nicht unbeträchtliche Anzahl der heute jungen Büros wurde von ehemaligen Mitarbeitern des Duos gegründet.
Die reisenden Architekten beobachten, stellen Fragen, kritisieren und diskutieren. Finden sich Spuren einer sozialistische Ikonographie in den Arbeiten von Jurij Sadar und Bostjan Vuga? Wie unterscheidet sich ihre Architektur von den Gebäuden des Wiener Architekten Hermann Czech? Wie fügt sie sich in den Kontext ein, welche Materialsprache haben die Architekten gewählt und warum nimmt man in ihren Häusern gerne die Treppe?
Das Prozedere eines direkten Diskurs erinnert nicht zufällig an berühmte Vorgänger. Ähnlich wie die Charlottesville Tapes (New York, 1985) wollten die Herausgeber nicht eine bloße Aneinanderreihung der Projekte, sondern einen kritischen Austausch in Form von Gesprächen. Statt einer typischen Monographie schlägt man hier einen Diskurs auf. Nach dem Vorwort von Jürgen Mayer H, einem Text von den Herausgebern und dem großen Hauptteil, der die Projekte von 1996 bis 2011 vorstellt, folgen auf über dreißig Seiten der fahrende Diskurs und eine Fotostrecke zum Abschluss. Mit Architektenmonographien ist es manchmal so eine Sache – nicht, wenn sie so klug sind, wie diese hier. (jk)
Sadar + Vuga: A Review
Hrsg. Ilka & Andreas Ruby
Hatje Cantz, November 2011
Texte von Simon Hartmann, Mark Lee,
Jörg Leeser, Duncan Lewis, Jürgen Mayer H.,
Jacob van Rijs, Andreas Ruby, Ilka Ruby,
Jurij Sadar, Philip Ursprung, Bostjan Vuga
Gestaltung von Leonard Streich
Englisch, Hardcover, 264 Seiten
58 Euro
www.hatjecantz.de
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