Japanische Architektur lässt sich schon lange nicht mehr auf die großen Namen reduzieren. Ob Minihäuser in Tokio, Wohnbauten in der Provinz oder besondere Räume für die Teezeremonie – auch jenseits von SANAA, Toyo Ito, Sou Fujimoto, Kengo Kuma, Tezuka, Suppose Design Office oder Junya Ishigami überrascht dieses Buch mit mindestens ebenso wundervollen Projekten von eher Unbekannten. Oder kennen Sie etwa Tato Architects, Alphaville, Shogo Aratani Architects, Ryuji Nakamura oder Mount Fuji Architects Studio?
Dabei bietet „Sublime“ eine bunte Mischung: Beim Durchblättern folgt auf die experimentelle Holzkonstruktion der University of Tokyo Komaba (von Kohiko Hiranuma) ein Besucherzentrum mit begrünter Dachlandschaft in Taiwan (Norihiko Dan Associates ), darauf die poetische „Snow Installation“ in Tokio (Tokujin Yoshioka) und einige Seiten weiter die schwarz gestrichenen Wohn-Container von Jun Igarashi. Dazwischen blitzen detailliert gefertigtes Geschirr aus weißem Porzellan, kunstvoll verarbeitete Schalen aus Bambusholz und Kindermöbel aus Kirschholz auf und runden das gezeigte Repertoire ab, kurze Texte erläutern jeweils die Projekte. Das Motiv der Transparenz, der Umgang mit Innen- und Außenräumen, das Haus-im-Haus und die Gegenüberstellung von Tradition und Moderne gliedern die Projekte.
In seinem Vorwort beschreibt Andrej Kupetz neue Tendenzen japanischen Designs und den generellen Glanz japanischer Formen. Dieses Buch mit seinen zartrosa gefärbten Buchdeckeln ist eine gelungene und überraschende Zusammenfassung aktueller japanischer Architektur – nicht nur für Architekten. (jk)
Sublime. New Design and Architecture from Japan
Gestalten Verlag, Berlin 2011
R. Klanten, S. Ehmann, K. Bolhöfer, A. Kupetz, B. Meyer
Hardcover, englisch, 288 Seiten
49,90 Euro
www.gestalten.com