Die Collage, „sowohl eine Technik der bildenden Kunst, bei der durch Aufkleben (frz. coller, „kleben“) verschiedener Elemente auf eine Unterlage ein neues Ganzes geschaffen wird, als auch ein in dieser Technik geschaffenes Kunstwerk, das die Grenzen der bildenden Kunst überschreitet, wie in literarischen Collagen oder Videokunst.“ Soweit die Definition. Doch was sich so nüchtern beschreiben lässt, sieht oft umso wilder aus.
Der druckfrische Band Cutting Edges aus dem Hause Gestalten feiert nun die Renaissance der Collage in Kunst, Illustration und Gestaltung. Zu sehen sind aktuelle Arbeiten, die durch die Vereinigung nicht verwandter Elemente etwas Neues schaffen. Obwohl die Künstler auch den Computer zur Montage einsetzten, entstehen die meisten Collagen von Hand mit analogen Techniken und oftmals unter Einsatz gefundener Versatzstücke. Wichtig für die Arbeiten ist nicht nur das Hinzufügen von Bildelementen, sondern auch das bewusste Weglassen, Löschen und Zerstören.
Eine Einführung in das Thema gibt James Gallagher in seinem Vorwort, während der Essay von Silke Krohn die Arbeiten in ein kunsthistorisches Ganzes einordnet. Es folgen auf über 200 Seiten charmante, kritische oder sogar bitterböse Collagen unterschiedlichster Künstler– eine Dokumentation, die man immer wieder durchblättern will. (Jeanette Kunsmann)
Cutting Edges – Contemporary Collage
R. Klanten, H. Hellige, J. Gallagher
Gestalten Verlag, Berlin 2011
Hardcover, 224 Seiten
24 x 30 cm, Englisch
39,90 Euro
www.gestalten.com
Zum Thema:
Download der Baunetzwoche#214 „Der Bücherfrühling“