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09.10.2010

West Arch

Bücher im BauNetz


Die Zeiten des Superdutch sind längst vorbei. Aus Belgien vernehmen wir leise immer mehr neue, kaum greifbare Tendenzen, und die Deutschen bauen unscheinbar, aber solide. Diese Aneinanderreihung verschiedenster Images der Architektenszene in Holland, Deutschland und Belgien nimmt das Ausstellungsprojekt „West Arch. A New Generation in Architecture, Volume 1“ genauer unter die Lupe. Was treibt diese Generation, wenn man denn schon von einer neuen Generation sprechen kann, eigentlich in Zeiten von Krise und Wandel an?

Die gleichnamige Publikation möchte exemplarisch 25 Architekturbüros aus Belgien, Deutschland und den Niederlanden vorstellen, die ein experimenteller und unkonventioneller Umgang mit zeitgenössischen Fragestellungen an die Architektur auszeichnet. Von Antwerpen bis Wuppertal werden verschiedenste Büros und Kollektive  sowie ihre gebauten und geplanten Projekte in dem Buch versammelt – darunter so genannte Start-ups wie Space und Matters, die erst letztes Jahr gegründet wurden, aber auch alte Hasen wie NEXT, Powerhouse oder 2012 Architekten, BeL, FAR Frohn&Rojas, Pasel Künzel Architects, Studyo – und auch (noch) nicht so bekannte Büros wie etwa DUS, lobomob, komma4, Anorak, STAR, URA, V Plus oder Zones Urbaines Sustainable.

Da die Ausstellung West Arch, übrigens kuratiert von dem Münsteraner Büro modulorbeat, jedoch nicht nur „zeigen und präsentieren“, sondern zu einem „Verhandlungsraum über zeitgenössische Architektur“ werden will, ist der Katalog mit dem neongrünen Layout auch nicht nur ein hipper Ausstellungskatalog geworden. Hier wird diskutiert, zum Beispiel über Faktoren wie neue Medien und Technologien, Forschung und Lehre, Förder- und Wettbewerbsstrukturen, Ausbildung, Vorbilder und Netzwerke.

Warum gab es in Deutschland so lange keine Spitze, wenn der Durchschnitt so gut ist? NeoDutch oder Super Humble – welche Chancen bietet die Krise in den Niederlanden? Und schaut her, es gibt keine belgische Architektur!
 
Die mit viel Ehrlichkeit geschriebenen Essays von den drei externen Autoren Anneke Bokern, Anh-Linh Ngo und Christoph van Gerrewey sowie kommentierende Kurztexte und Interviews von Florian Heilmeyer und Andrea Nakath ergänzen die Publikation und geben ihr den nötigen Kontext. Jung, neu und spannend sollte die Auswahl der Büros und ihrer Arbeiten sein – West Arch Volume 1 bietet mehr als einen facettenreichen Überblick, es ist ein längst überfälliger und selbstkritischer Beitrag zur aktuellen Situation der Architeken – ein Anstoß zu einer Debatte, der durchaus Chancen auf weitere Ausgaben haben sollte. (jk)

West Arch

A New Generation in Architecture, Volume 1

Franzen, Günnewig, Heilmeyer, Kampshoff, Nakath, Schultz

Jovis Verlag

Paperback, 192 Seiten,

Deutsch, Englisch

32 Euro


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Zum Thema:

Die Ausstellung WestArch im Aachner Ludwig Forum für internationale Kunst, Jülicher Straße 97-109, 52070 Aachen ist noch bis 14. November 2010 zu sehen.

www.ludwigforum.de


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