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11.05.2010

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Young, spanish, architect...

Bücher im BauNetz


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Über die Buch-Reihe 2G von Gustavo Gili haben wir gerade erst anlässlich der Monografie über Sauerbruch und Hutton bereits ordentlich warme Worte verloren (siehe Baunetz-Meldung vom 26. März). Nun ist in derselben Reihe ein neues Buch über junge, spanische Architekturbüros erschienen – wobei es dem Verlag mit Sitz in Barcelona schon fast ein wenig peinlich zu sein scheint, eine so dermaßen nahe liegende Veröffentlichung herauszubringen: „In den vergangenen Jahren gab es einen kontinuierlichen Fluss von Publikationen über die junge, spanische Architektur“, beginnt das Vorwort. Warum nun also selbst noch eine eigene nachlegen? „Weil in diesen Büchern mit aufregenden, englischen Titeln meist jene neuen Architekturauffassungen bevorzugt wurden, die über die Grenzen der Architekturdisziplin hinausgehen, die in den Schnittmengen zur Kunst agieren oder die ihre Architektur durch partizipative Strategien beeinflussen lassen.“ Junge Architekturbüros mit einer traditionelleren Auffassung von Architektur seien dabei oft unbeachtet geblieben.

So wurden für die in diesem Buch präsentierten Architekturbüros folgende Kriterien festgelegt: Die Architekten mussten aus dem Jahrgang 1970 (oder jünger) sein und sie durften nur tatsächlich realisierte Gebäude einreichen – Erweiterungsbauten, Umbauten oder „ephemeral structures“ wurden von Anfang an ausgeschlossen. Dabei ging es den Herausgebern nicht um eine Sammlung „spektakulärer oder neuer Formen, sondern um eine architektonische Praxis, die sich den jeweils realen Bedingungen vor Ort stellt; die als Teile des Diskurses um einen der essenziellsten Aspekte der Architektur angesehen werden können: Räume für das menschliche Wohlbefinden („human wellbeing“) zu konstruieren.“

Umso erstaunlicher ist da – gerade von Deutschland aus – die große Fülle an prächtigen Projekten in den unterschiedlichsten Größen, Materialien und Formen (durchaus  auch spektakuläre, übrigens), die für dieses „2G Dossier“ zusammengetragen werden konnte: Vom Einfamilienhaus über große Wohnungsbauprojekt (102 Wohnungen in Madrid von dosmasuno arquitectos oder „156 Wohnungen für Jüngere“ in Parla von Rueda Pizarro) bis zu Schulgebäuden, einem Naturzentrum, einer Fabrikhalle oder dem „Ecopark“ in La Vall d’Uixo (Juan Marco). 21 Büros von bereits bekannteren Newcomern wie AMID.cero9, Subarquitectura oder SMS Arquitectos bis zu (bislang und offenbar zu Unrecht) unbekannten Büros sind hier vertreten – und das ist längst nicht alles.

Die Fülle an Projekten war so groß, dass die Verleger zu einer Verlegenheitslösung gegriffen haben: „Die wirtschaftlichen Grenzen haben uns gezwungen, uns auf einige wenige – zu wenige – Büros reduzieren zu müssen. Um dem Material, das wir erhalten haben, mehr Gerechtigkeit widerfahren zu lassen, haben wir uns entschlossen, unsere Auswahl um weitere 20 Büros zu vergrößern, die wir nun auf unserer Webseite präsentieren.“ Damit beweist uns der Verlag GG gleichzeitig, dass sie als Herausgeber keine Angst vor dem digitalen Zeitalter haben, sondern dass mit neuen Ideen die alte Technologie „Buch“ durch das Internet geschickt ergänzt werden kann.

Das Buch muss sich keineswegs vor dem Internet fürchten. Jedes Projekt wird mit guten, redaktionellen Texten (keine Architekten-Eigenwerbung) in Spanisch und Englisch, sowie durch großartige Fotos und – eben besonders wichtig – eigens für die Publikation gestalteten Zeichnungen dokumentiert. In Kombination mit der gewohnt hervorragenden grafischen Gestaltungen der Bücher des Verlags ist das: eine große Kaufempfehlung. (fh)

„2G Dossier: Young spanish architects“
Editorial Gustavo Gili (2G)
30 x 23 Zentimeter, 144 Seiten, Paperback,
Englisch und Spanisch
28,37 Euro


Zum Thema:

www.2gmagazine.com


Kommentare
...geben nicht die Meinung der Redaktion wieder, sondern ausschließlich die ihrer jeweiligen Verfasserinnen und Verfasser.

1

spanier | 12.05.2010 12:05 Uhr

ole ole olaaaa

herrlich. man stelle sich vor, man würde ein Buch über junge, deutsche Architekten unter 40 machen, die alle ihr eigenes Büro haben und qualitätvolle Realisierungen vorweisen müssten – und man würde dann ZUVIEL Einsendungen bekommen.

Scheint so, als würden die Belgier, Franzosen, Spanier, Niederländer sowieso, ihrem Architekturnachwuchs VIEL bessere Startpositionen einräumen als wir hierzulande! Warum?

Und wird die Stiftung Baukultur das mit einem Baukonvent ändern?

 
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